Herr Jakobs stellt das Nachdenken ein
Hans-Jürgen Jakobs, Chefredakteur des Handelsblatts, hat am Montag einen Essay über Gerechtigkeit in seiner Zeitung veröffentlicht. Nennen wir es ruhig einmal einen interessanten Essay. Er ist nicht deswegen interessant, weil sich der Kollege klar im Wahlkampf positioniert – das ist in diesen Wochen eher normal. Doch lesen wir etwas: "Die Bundesrepublik ist nicht so ungerecht, wie sie Peer Steinbrück machen will, der „rechte“ Sozialdemokrat von einst, der sich vom Wirtschaftsfachmann zum Gerechtigkeitskämpfer mit Lasalle’schem Impetus wandelte. Die Republik ist nicht so fehlgesteuert, wie sie Jürgen Trittin darstellt – mit einem angeblichen Überhang an Reichtum bei ganz wenigen, denen unbedingt per Dreifachangriff bei den Steuern beigekommen werden muss, um die Einnahmen dann an die Armen zu verteilen. Die Republik weist vielmehr – durch die verbesserte Beschäftigungslage – eine gleichmäßigere Einkommensverteilung auf als noch vor fünf Jahren." Der letzte Satz macht diesen Text so interessant. Eine verbesserte Beschäftigungslage habe also zu einer gleichmäßigeren Einkommensverteilung...
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