Ungleichgewichte Tag

Deutschlands Standortpropheten, sucht Euch für den Sommer einen ganz ruhigen Berg!

Der Economist träumt noch immer davon, Deutschland möge zur Hegemonialmacht Europas aufsteigen. Also so richtig, mit Strategie und Konzept und so...

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Der letzte Tango in Paris

Es ist schon bemerkenswert. Fast ganz Europa fährt seine Importe aus Deutschland zurück – wegen Rezession und mangelnder Darlehen aus dem Ausland. Doch es gibt noch ein Ort im Euroland, wo die Konsumenten und Firmen nichts von Krise wissen wollen: Frankreich. Unsere resistenten Nachbarn kaufen weiter deutsche Autos und Maschinen auf Pump als hätte es nie eine Krise im Euroland gegeben. Noch tragen die Franzosen damit zum deutschen Miniwachstum bei. Doch wie lange bleibt dies so? In den vergangenen Tagen wurden gerade aus Deutschland Stimmen lauter und lauter, die Paris ermahnen, die Budgetziele für dieses Jahr einzuhalten. Vordergründig geht es darum, die Glaubwürdigkeit der verschärften Fiskalregeln im Wachstums- und Stabilitätspakt zu stärken. Doch steckt dahinter nicht womöglich eine andere Strategie? Schauen wir uns die Außenbilanzen Deutschlands mit dem Rest des Eurolands an, könnte man meinen, dass die Leistungsbilanzungleichgewichte am besten komplett verschwinden sollten. Wenn schon der Markt keine Ersparnisse mehr aus den...

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Auf zur nächsten Krisenklippe – das 7500 Mrd. Dollar-Problem der Weltwirtschaft

Die Anzeichen der kommenden Krise sind für einige Fachleute nicht mehr zu übersehen: Immobilienblasen in Kanada und Skandinavien; Brasilien erlebt einen Konsumboom auf Pump. Seit 2007 hat der Schweizer Franken rund 30 Prozent und der japanische Yen knapp 50 Prozent an Wert gewonnen. Getreidepreise schwanken an den Terminbörsen wie wild hin und her. Die Aktienindizes in Deutschland und den USA fiebern längst wieder den Höchstständen aus den Tagen vor der Finanzkrise entgegen. Wer regelmäßig auf die Entwicklung an den globalen Finanzmärkten schaut, dem kann schon sehr mulmig werden. Manch einer blickt sich verwundert um, wo nur die Konjunkturüberhitzung bleibt, die man in früheren Zeiten mit nahenden Übertreibungen an den Märkten verbinden konnte. Ein oft gehörtes und sehr beliebtes Märchen, das diese unguten Gefühle erklären soll, geht so: Die Notenbanken in den USA, Euroland, Großbritannien und Japan lassen sich vor den Karren der Regierungen spannen und überschwemmen die Märkte mit billigem Geld. Weil...

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Deutschlands wundersame Hardcore-Sixpack-Diät

Es ist amtlich: Deutschland hat 2012 eine Schwelle überschritten, die im EU-Scoreboard „zur Vermeidung und Korrektur makroökonomischer Ungleichgewichte“ (Sixpack) als Grenzwert vorgesehen ist. Die Bundesbank hat am Dienstag die Leistungsbilanzdaten für Dezember veröffentlicht. Demnach lag der Überschuss vergangenes Jahr bei 6,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – erlaubt sind aber nur 6 Prozent. Muss Deutschland nun Sanktionen fürchten, wenn es drei Jahre diese Schwelle überschreitet? Natürlich nicht, denn der Überschuss mit dem Euroland schrumpfte in den zwölf Monaten bis einschließlich des dritten Quartals 2012 bereits auf weniger als 2 Prozent. Durchaus verkraftbar, könnte man meinen - Hauptsache man kann das Sixpack erkennen: „Das Überschreiten eines oder mehrerer Schwellenwerte führt nicht zwangsläufig zu weiteren Verfahrensschritten.“ Das vermeintliche Diät-Hardcore-Camp entpuppte sich für Deutschland dabei als bequeme Wohlfühl-Luxusloge: Weil überall in Euroland gespart wird, Unternehmen und Verbraucher ihre Verschuldung abbauen, fällt die Nachfrage überall um Deutschland herum. Das hat zur Folge, dass dort die Importe und...

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Oh Deutschland, Deine Janusköpfe!

Wer sich jetzt in Deutschland über angebliche Währungskriege aufregt und sich so sehr davor fürchtet, der sollte sich einmal anschauen, woher die deutschen Exporterfolge der jüngsten Zeit kommen. Den Einbruch im restlichen Euroland machten die Ausfuhrunternehmen mit kräftigen Zuwächsen überall dorthin wett, wo Notenbanken und Regierungen ihre Wirtschaft in Gang bringen und der Trend wird anhalten. Auch wenn man lange darüber streiten kann, wie effektiv etwa die Anleihekäufe durch die US-Notenbank sind, eins ist Fakt: Deutschland steuert im Außenhandel längst wieder in gefährlichen Gefilden, wie die Ifo-Forscher vor wenigen Tagen verraten haben. Wie es scheint, ist vielen Deutschen durchaus klar, dass Leistungsbilanzungleichgewichte die riesigen Kreditblasen mit verursacht haben, deren Folgen wir noch immer ausbaden. Doch wenn es hart auf hart kommt und es darum geht, Ungleichgewichte abzubauen, dann stecken hier noch immer viele Menschen lieber ihren Kopf in den Sand oder sie stellen sich sonst wie taub und stumm. Leistungsbilanzungleichgewichte haben immer...

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