Österreich Tag

Blockchain: Auch die Zukunft der Medien hängt an einer Kette

Dies war mein letzter Artikel, den ich für das WirtschaftsBlatt geschrieben haben. Am 2. September wurde die einzige Wirtschaftstageszeitung Österreichs eingestellt. Wir hatten in der Zeitung eine Rubrik, die hieß Wirtschaftswunder. Hier war eigentlich alles erlaubt: Reportagen, Features und auch Meinungsstücke oder Analysen. Oder alles zusammen. Schön, dass jemand der nicht an Wirtschaftswunder glaubt, das letzte Stück in dieser Rubrik schreiben durfte. Der Begriff der Blockchain kommt hier allerdings zu kurz, so dass ich auf folgenden Artikel (Was ist eigentlich die Blockchain?) aus der FAZ verlinken möchte. Gern hätten wir auch in den nächsten 21 Jahren beschrieben und beleuchtet, wie und wo die Geschäfte in Österreich und auf der Welt gut und wo sie schlecht laufen. In den nächsten Wochen und Monaten werden wir stattdessen die vielen Karriere-Beilagen des WirtschaftsBlatts durchsehen, die seit 1995 Woche für Woche erschienen sind: Tipps für Bewerbungen oder wie man eine Firma gründet wird uns brennend...

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Meine Stimme aus Wien: Neue Geschäftsmodelle in Zeiten des Abschwungs

Der Konjunkturzyklus in den USA gibt noch immer Rätsel auf. Die Währungshüter der Notenbank Federal Reserve stochern im Nebel herum und verwirren die Marktteilnehmer noch zusätzlich mit ihren Aussagen. Dabei datiert die Industriestaatenorganisation OECD den Höhepunkt des vorigen Aufschwungs bereits auf Juli 2015 - seitdem erlebt die USA also einen Abschwung, der in einer Rezession mit Jobabbau und mauen Zuwächsen oder sogar schrumpfender Wirtschaftsleistung enden kann. Wir haben an dieser Stelle öfter dokumentiert, dass seit Sommer 2015 die Konjunkturpessimisten lauter werden. Ihre wichtigsten Argumente: Die Profitabilität der Unternehmen geht zurück und seit vorigem Jahr sinken die Investitionen. Neu ist jetzt, dass seit dem Frühjahr der Privatkonsum schneller wächst als das Gesamteinkommen der Amerikaner, dessen Wachstum durch die nachlassenden Investitionen erlahmt. Das alles zusammen ergab in der Vergangenheit immer wieder die Zutaten für eine Wirtschaftskrise. Dem wird sich Europa kaum entziehen können. Deutschland lebt derzeit von höheren Staatsausgaben wegen der Flüchtlinge sowie Impulsen...

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Meine Stimme aus Wien: Angespannter Optimismus

Wer sich die jüngsten Konjunkturmeldungen durch den Kopf gehen lässt, der kann schon einmal ins Grübeln geraten. Da signalisieren Umfragen unter Einkaufsmanagern sowie die Beschäftigtenzahlen, dass die amerikanische Industrie sich bereits in einer Rezession befindet. Die Profitabilität im Unternehmenssektor sinkt ohnehin schon länger. Zugleich bereiten die US-Notenbanker die Marktteilnehmer auf eine Zinserhöhung in der nächsten Woche vor. So, als würde Amerika tatsächlich kurz vor einer überhitzten Konjunkturphase stehen. In Deutschland weist der Trend bei den Neubestellungen von Investitionsgütern deutlich nach unten – die Nachfrage schwächt sich aus allen Teilen der Welt spürbar ab. Im Sommer sanken die privaten Anlageinvestitionen der Deutschen bereits das zweite Quartal in Folge. Die Warenexporte fielen von August bis Oktober um drei Prozent unter das Niveau im Vierteljahr zuvor. Das alles ist jedoch kein Grund zur Sorge für die Fachleute der Bundesbank: Die deutsche Konjunktur werde in den nächsten beiden Jahren zunehmend an Kraft gewinnen, heißt es...

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USA provozieren Einmarsch Russlands in der Ukraine – Merkel muss uns den Irak-Schröder geben! – 5. Update

Zunächst muss eins festgehalten werden: Die Besetzungen von Verwaltungsgebäuden und die prorussischen Demonstrationen in der Ostukraine haben erst begonnen, nachdem die US-Regierung (zuletzt vor zwei Wochen in Paris) und die illegitime Regierung in Kiew der Führung in Moskau signalisiert hatten, der russische Vorschlag einer Föderalisierung der Ukraine kommt für sie nicht in Frage. In Kiew ist der von Nato und US-Regierung finanzierte (Übergangs-)Ministerpräsident nicht einmal bereit, darüber zu reden. Nun weiß natürlich auch Moskau, dass eine Verfassung von einem legitimen Parlament oder in einer Volksabstimmung verabschiedet werden muss. In diesem Sinne, kann der Vorschlag aus Moskau nicht als Einmischung in die inneren Angelegten der Ukraine gewertet werden. Sondern als Gesprächsgrundlage. Zumal es auch ukrainische Präsidentschaftskandidaten und Politiker im Osten und Südosten der Ukraine gibt, die den Vorschlag einer Föderalisierung der Ukraine unterstützen. Am Ende bleibt es immer die Entscheidung des ukrainischen Volkes, welche Verfassung es sich gibt. Was treibt die CIA in...

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Lasst die Ukrainer über ihre Verfassung abstimmen, Ihr Kiewer Hobbydemokraten!

Hinweis: Zu diesem Beitrag gibt es auch eine stark gekürzte Version als Leitartikel im WirtschaftsBlatt. *** Was passiert eigentlich gerade in der Ostukraine? Sehen wir hier tatsächlich schon die „bösen“ Russen am Werk, die gezielt die Ukraine zerschlagen wollen? Wohl eher nicht. Wir erleben stattdessen, wie Wladimir Putin reagiert, wenn er mit seiner ultimativen Forderungen nach einer Förderalisierung der Ukraine nicht weit kommt. Denn bisher lehnt die Kiewer Regierung noch immer alles ab, was in Moskau vorgeschlagen wird. Natürlich fehlen Beweise, dass Russland hinter den Besetzungen der Verwaltungsgebäude und den Tumulten steckt, die sich derzeit in den großen Städten im Osten des Landes abspielen. Sicher ist nur eins, Moskau verschärft den Wirtschaftskrieg gegen seinen Nachbarn. Erst vorgestern verhängte Russland ein Einfuhrverbot für Milchprodukte aus der Ukraine. Wie absurd: Feinde wollen Freundschaftspreis aus Moskau Dies mag zwar wie das russische Schweinefleischembargo gegen Polen und Litauen nicht ganz den WTO-Regeln entsprechen – die EU klagt jetzt...

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Meine Stimme aus Wien: Ein Sargnagel für den Petro-Dollar

Ein Leitartikel aus dem Wirtschaftsblatt vom 4. April 2014. *** Die Meldung hat das Potenzial, das Weltfinanzsystem durcheinanderzuwirbeln: Russlands große staatliche Exporteure wie Rosneft, Gazprom oder Rosoboronexport könnten bald ihr Gas, Öl und ihre Waffensysteme in Rubel verkaufen und nicht mehr in US-Dollar. Diese drei Unternehmen stehen für fast die Hälfte des russischen Exports. Der Übergang zur Rubel-Abrechnung im Außenhandel dürfte indes nicht einfach werden. So genießt die russische Devise bislang kaum den Status einer Reservewährung, in der Notenbanken ihre Devisenvorräte parken. Doch das kann sich schnell ändern und der Verfall des Rubels könnte gestoppt werden, wenn die Handelspartner mehr von Russlands Valuta brauchen. Unklar ist aber, ob die Abnehmer in Westeuropa oder China überhaupt gewillt sind, die Verträge auf Rubel umzustellen. Aber immerhin weist Russland noch Jahr für Jahr einen Exportüberschuss aus. Solange dies so bleibt, dürften die Russen auch künftig problemlos Euro oder Dollar für ihre Rubel tauschen können, um ihre Importrechnung...

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Russland greift die globale Herrschaft des Dollar an

Noch ist unklar, wie ernst es der russische Top-Banker Andrej Kostin meint. Wenn es Russland schaffen sollte, dass Importeure das russische Öl und Gas nicht mehr in Dollar sondern in Rubel abrechnen, würde der Dollar als Leitwährung geschwächt. Seine Dominanz im Öl-Handel erlaubt es den USA, sich im Ausland  gewaltig zu verschulden, und der US-Notenbank so viel Geld zu drucken, wie sie möchte. Bisher braucht fast die ganze Welt noch US-Dollar für das Öl. Das könnte sich jetzt ändern. Denn Russland überlegt, Öl, Gas und Rüstungsgüter künftig in Rubel zu verkaufen und nicht mehr in Dollar. Dies forderte Andrej Kostin, Chef der zweitgrößten Bank des Landes, der VTB, am Mittwoch auf dem Kongress des Bankverbandes, wie russische Medien berichten. „Der Übergang zur Rubel-Abrechnung sollte eine der Schlüsselaufgaben des Bankensystems, der russischen Zentralbank und der Regierung sein“, sagte er. Noch ist aber unklar, wie realistisch diese Forderung überhaupt ist. Für Kostin steht außer...

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Entwicklungen vom Ende her denken – eine Friedensvision für Europa mit der Ukraine und Russland

Die verbale Eskalation der transatlantischen Scharfmacher wird so schnell nicht aufhören. Joseph „Nie wieder Auschwitz“ Fischer hat es in der Süddeutschen Zeitung schön demonstriert. Woran sollen sich also Leute orientieren, die diesen Irrsinn nicht mitmachen wollen. Leute, die aus welchen Gründen auch immer keinen Krieg in der Ukraine wollen. Einem Land, aus dem meine Vorfahren - angefangen von meiner Mutter - herkommen. Einem Land, in dem ich selber geboren wurde. Und als Halbukrainer möchte ich mich nicht täglich als „Putinversteher“ oder viel schlimmer beschimpfen lassen, wenn ich zum Beispiel eine deutsche oder österreichische Zeitung aufschlage. Wie aber sollen wir zum Beispiel den Fall bewerten, dass Russland doch noch in den Osten oder Süden der Ukraine einmarschiert - was aktuell durchaus noch möglich ist? Hätten dann die Falken nicht recht behalten? Denken wie Merkel Der Bundeskanzlerin wird oft in Porträts unterstellt, sie würde alle Entwicklungen vom Ende her denken und danach ihre aktuelle Taktik...

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Meine Stimme aus Wien: Ein wichtiges Friedenssignal

Ein Leitartikel von mir aus dem WirtschaftsBlatt vom 28. März 2014 - stark beeindruckt von der sehr guten Kolumne von Theo Sommer auf Zeit-Online geschrieben: In Österreich und Deutschland tobt ein Schlagabtausch um die Ukraine-Krise. Transatlantische Falken warnen vor einem Expansionsfeldzug Moskaus: „Russlandfreunde“ und „Putinversteher“ seien dem russischen Präsidenten auf den Leim gegangen. Jetzt müssten Geschäftsinteressen hiesiger Unternehmen hintanstehen, denn es geht um die Durchsetzung von Völkerrecht, so lesen wir in den Meinungsspalten. Tatsächlich spricht einiges dafür, dass Russland mit dem Anschluss der Krim gegen Völkerrecht verstoßen hat. Aber vergessen wir nicht: Putin verhinderte damit, dass die Ukraine der Nato beitreten kann. Auslöser für den Schritt Moskaus war ein Assoziierungsabkommen, das auch eine Kooperation in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik zwischen EU und Ukraine vorsieht. Harte Wirtschaftssanktionen wären jetzt der falsche Weg. Helfen wird nur ein gemeinsamer Wirtschaftsraum, von dem EU, die Ukraine und Russland gleichermaßen profitieren. Am besten verbunden mit einer Sicherheitspartnerschaft, die...

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Österreichs bittere Bilanzrezession

Schauen wir uns die stagnierende Wirtschaft Österreichs an und sofort kommt uns Richard Koo und seine Bilanzrezession in den Sinn. Ja auch die Alpenrepublik hatte in den Jahren vor der Finanzkrise ihren Kreditboom. Hier waren es Immobilien und viel versprechende Projekte in Osteuropa. Nicht wenige Unternehmen ließen sich deswegen hinreißen. Einen Kredit nach dem anderen nahmen sie auf. Sehr oft und gerne in Yen oder Schweizer Franken. Das war der klassische Carry Trade, bei dem Kreditnehmer sich in niedrig verzinsten Währungen verschulden, um das geliehene Geld in höher verzinsten Regionen der Welt anzulegen. Nun ist es aber so eine Sache mit den Schulden des Privatsektors. Werden sie einmal zu groß, kommt Unternehmen und Haushalte an einen kritischen Punkt. Von da an geht nichts mehr. Wie jetzt bei den Österreichern. Selbst in lukrative Projekte legen sie kein Geld mehr an, weil der Schuldendienst einfach zu hoch ist, erzählte mir ein Forscher vom Österreichischen...

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