Federal Reserve Tag

Meine Stimme aus Wien: Der Durst wächst – nach Wirtschaftsinformationen

Wer sich die globale Konjunkturentwicklung anschaut, dem fällt sicherlich die Divergenz zwischen den beiden größten Wirtschaftsräumen auf. Amerikas Notenbankchefin, Janet Yellen, bekräftigte am Freitag zwar ihren positiven Ausblick. Interessanter war, was uns die zum Zwangsoptimismus verurteilte Ökonomin verschwieg: Die operativen Nettogewinne der US-Unternehmen sanken in den zwölf Monaten bis Juni um 3,4 Prozent. Kein Wunder, fahren die Manager doch ihre Neuinvestitionen zurück-um fast zehn Prozent. Hinzu kommt noch ein Alarmsignal: Die Firmen weiten ihre Lohnsumme deutlich langsamer aus, im Frühjahr verlangsamte sich der Zuwachs um 19 Prozent im Vergleich zum Sommer 2015. Anders sieht es auf den ersten Blick in der größten Volkswirtschaft des Eurolands aus. In Deutschland stieg der Exportüberschuss im Frühjahr auf den Rekord von 7,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). In den zwölf Monaten bis Juni nahm die Nettoexportquote um 0,56 Prozentpunkte zu, während von den privaten Investitionen kein Impuls erkennbar war. Unübersehbar lässt der Impuls aus dem Außenhandel...

Read More

Meine Stimme aus Wien: Neue Geschäftsmodelle in Zeiten des Abschwungs

Der Konjunkturzyklus in den USA gibt noch immer Rätsel auf. Die Währungshüter der Notenbank Federal Reserve stochern im Nebel herum und verwirren die Marktteilnehmer noch zusätzlich mit ihren Aussagen. Dabei datiert die Industriestaatenorganisation OECD den Höhepunkt des vorigen Aufschwungs bereits auf Juli 2015 - seitdem erlebt die USA also einen Abschwung, der in einer Rezession mit Jobabbau und mauen Zuwächsen oder sogar schrumpfender Wirtschaftsleistung enden kann. Wir haben an dieser Stelle öfter dokumentiert, dass seit Sommer 2015 die Konjunkturpessimisten lauter werden. Ihre wichtigsten Argumente: Die Profitabilität der Unternehmen geht zurück und seit vorigem Jahr sinken die Investitionen. Neu ist jetzt, dass seit dem Frühjahr der Privatkonsum schneller wächst als das Gesamteinkommen der Amerikaner, dessen Wachstum durch die nachlassenden Investitionen erlahmt. Das alles zusammen ergab in der Vergangenheit immer wieder die Zutaten für eine Wirtschaftskrise. Dem wird sich Europa kaum entziehen können. Deutschland lebt derzeit von höheren Staatsausgaben wegen der Flüchtlinge sowie Impulsen...

Read More

Krisentendenzen und Gegentendenzen in den USA: Bei den Unternehmensschulden braut sich was zusammen

Mitunter kommt auf Twitter der Verdacht auf, ich wäre im Lager der Dauerpessimisten und Crashpropheten gelandet. Egal wie ernst gemeint diese Frotzeleien auch sein mögen, geht es hier doch um etwas anderes. Hier sollen Krisentendenzen identifiziert werden, die die tatsächliche Konjunkturdynamik prägen. Dabei gilt es natürlich auch immer die Gegentendenzen zu erkennen, die einen latent wirkenden Abwärtstrend aufhalten (oder eben umgekehrt). Hierbei kann es natürlich niemals um die Vorhersage bestimmter Zeitpunkte gehen, wann eine Volkswirtschaft womöglich abkippt oder zu einem neuen Aufschwung ansetzt. Dies ist einfach unmöglich, egal welchem theoretischen Hintergrund man auch folgt. Es geht um eine Konjunkturanalyse, die nicht nur an der Oberfläche kratzt und die vor allem nicht allein empiristisch verfährt, sondern die selbstverständlich auch eine theoretische Grundlage hat. Die lässt sich so auf den Punkt bringen: Ein Aufschwung gibt es nur dann, wenn sich der Kapitalaufbau hinreichend beschleunigt, dass die Investitionen profitabel werden und neue Jobs entstehen....

Read More

Meine Stimme aus Wien: Angespannter Optimismus

Wer sich die jüngsten Konjunkturmeldungen durch den Kopf gehen lässt, der kann schon einmal ins Grübeln geraten. Da signalisieren Umfragen unter Einkaufsmanagern sowie die Beschäftigtenzahlen, dass die amerikanische Industrie sich bereits in einer Rezession befindet. Die Profitabilität im Unternehmenssektor sinkt ohnehin schon länger. Zugleich bereiten die US-Notenbanker die Marktteilnehmer auf eine Zinserhöhung in der nächsten Woche vor. So, als würde Amerika tatsächlich kurz vor einer überhitzten Konjunkturphase stehen. In Deutschland weist der Trend bei den Neubestellungen von Investitionsgütern deutlich nach unten – die Nachfrage schwächt sich aus allen Teilen der Welt spürbar ab. Im Sommer sanken die privaten Anlageinvestitionen der Deutschen bereits das zweite Quartal in Folge. Die Warenexporte fielen von August bis Oktober um drei Prozent unter das Niveau im Vierteljahr zuvor. Das alles ist jedoch kein Grund zur Sorge für die Fachleute der Bundesbank: Die deutsche Konjunktur werde in den nächsten beiden Jahren zunehmend an Kraft gewinnen, heißt es...

Read More

Der Anfang vom (Zyklus-)Ende: Amerika rutscht in die nächste Rezession

Nun ist es also passiert, was ich schon länger erwartet hatte, wofür ich schon öfter auf Twitter leise kritisiert und als bitterböser Schwarzmaler gebrandmarkt wurde. Die Investitionsdynamik in Amerika lässt nach. Konkret: Die Nettoinvestitionsquote der privaten US-Unternehmen lag im Sommer zum ersten Mal seit Anfang 2010 wieder unter dem Niveau ein Jahr zuvor. Das ergaben die ersten und vorläufigen Schätzungen zum Bruttoinlandsprodukt der USA im dritten Quartal. Auf den ersten Blick mag eine Rezessionswarnung dieser Tage und Wochen absurd wirken. Sank doch die US-Arbeitslosenquote zuletzt auf ein Tief in diesem Zyklus (5,0 Prozent). Die Mitglieder des Offenmarktausschuss der US-Notenbank Federal Reserve scheinen die Märkte seit Wochen auf eine Zinserhöhung im Dezember vorzubereiten – wenn auch zuletzt wieder mehr zweifelnde Stimmen erklangen, die die Markterwartungen hin- und herschaukeln lassen. Klar ist aber, dass die Arbeitslosenquote – egal wir akkurat sie die Arbeitslosigkeit misst – nach einem Tief eben wieder anfängt zu steigen. Aus...

Read More