Radio, live transmission (Big #FF-Version… Dance, dance, dance, dance, dance, to the radio…)

Die besten Antworten fallen einem natürlich immer erst im Nachhinein ein. Aber so ist das wohl im Radio, besonders wenn es auch noch live ist. Einige werden es vergangene Woche schon mitbekommen haben: DRadio Wissen hat mich eingeladen (zum ersten Mal im Radio) über das WirtschaftsWunder, Blogs, Twitter, G+, Schuldenkrise usw. zu reden. Das war sehr nett von Andreas Noll und hat auch viel Spaß gemacht. Auf diesem Weg einmal ein dickes Dankeschön an all die Leute da draußen, von denen ich täglich was lernen kann, schöne Kurzkommentare lese, nützliche Linktipps bekomme, die uns retweeten, die mit uns diskutieren, die mit uns streiten und die uns kritisieren, die uns auf Fehler aufmerksam machen und mit denen man auch mal ein Bier trinken kann oder zwei… Deswegen ein Big #FF an die Leute, die ich nicht mehr auf Twitter, Google+ und hier im Blog missen möchte… Damit es schön national selbstreferenziell bleibt, natürlich...

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Und was, wenn die EZB-Milliarden jetzt einfach aus Euroland abfließen?

Target hin oder her, was auf den ersten Blick dahinter steckt, ist eigentlich klar: Exportüberschüsse Deutschlands und die Kapitalflucht aus dem Süden und Westen Eurolands spülen Milliarden an Liquidität in die Kassen der deutschen Kreditinstitute. Nur damit sich keiner Ende März erschrickt, die Bundesbank dürfte dann längst Target-Forderungen von 700 bis 800 Mrd. Euro ausweisen, so mal meine grobe Schätzung (oder sollte ich Wette sagen?). Sicher hat die Geldspritze an die Banken von netto rund 500 Mrd. Euro durch die EZB seit Ende Dezember dazu beigetragen, dass sich die Schuldenkrise erst einmal beruhigt hat. Dass diese Mittel eventuell von den Banken gar nicht so effektiv genutzt werden (zur Abwehr einer Kreditklemme), wie es sich die Euro-Notenbanker so dringend wünschen ist eine reale Gefahr. Denn was passiert, wenn deutsche Banken und Investoren ihre überschüssige Liquidität lieber dort anlegen, wo es ordentlich Rendite gibt, aber keine Staatspleiten drohen? In den Krisenstaaten haben sie sich...

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Wer hat Angst vorm Target-Saldo?

Die beiden bloggenden Journalisten-Kollegen Mark Schieritz und Olaf Storbeck atmen auf. Die angebliche Wende der Bundesbank beim Thema Target2 war gar keine. Es bleibt dabei, die Bundesbank erkennt weiterhin kein eigenständiges Risiko in der riesigen Target-Forderung von zuletzt 547 Mrd. Euro in ihrer Bilanz. Auch Kantoos geht darauf ein und möchte endlich eine Debatte anstoßen über die wirklichen Ursachen hinter den Target-Salden – nicht die Salden selbst. Leider müssen wir uns aber weiterhin mit dem Thema Target beschäftigen. Das liegt daran, dass Hans-Werner Sinn in seiner eigenartigen Verbissenheit nicht aufhören wird, seine Deutung über alle Kanäle zu verbreiten. Schon oft wurde angemerkt dass Sinn bewusst „sehr unscharf formuliert“ oder mit „Wortschöpfungen“ hantiert, die extrem irreführend sind. Angekreidet werden ihm auch seine „willkürlichen und unwissenschaftlichen Definitionen und (...

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Verkraftbare CDS-Risiken in Europa

Lange galten sie den Regierungen und selbst den Banken im Euro-Raum als größter Unsicherheitsfaktor eines erzwungenen Schuldenerlasses in Griechenland: die Risiken, die aus den Kreditausfallderivaten (den Credit Default Swaps, CDS) entstehen können. Bis zum Sommer hatte niemand einen Überblick, wie viel die einzelnen Institute davon abgeschlossen hatten. Das hat sich aber längst geändert. Sorgen bereitete lange Zeit, dass weder bekannt war, was auf der positiven Seite steht, wenn Banken Absicherungsschutz erworben haben (Protection Buyer) noch dass bekannt war, was auf der negativen Seite steht, wenn Banken Schutz bieten (Protection Seller) und was jene im Fall des jetzt eingetretenen Kreditereignisses maximal zahlen müssen. Noch zu gut erinnerten sich viele daran, wie sich der Versicherungskonzern AIG damit verzockt hat, indem er zu einseitig Schutz auf schrottige Immobiliendarlehen (Subprime) verkauft hatte. Und so fürchteten viele in der Finanzbranche, dass ähnlich wie bei AIG nun wieder ein Finanzkonzern in Wanken geraten könnte. Das hat sich aber...

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Keine Angst um die 700-Mrd-TARGET-Forderung der Bundesbank

Vergangene Woche wurde viel darüber diskutiert über diesen Brief, den Bundesbankchef Jens Weidmann an EZB-Präsident Mario Draghi geschickt hat. Einige vermuten nun, dass die Bundesbank auf die Position von Hans-Werner Sinn umgeschwenkt sei, der in den Target-Salden ein eigenständiges Risiko sieht, was allerdings nicht stimmt. Zur Erinnerung, die Notenbanken im Euro-System haben aktuell nach dem jüngsten Drei-Jahres-Tender knapp 1200 Mrd. Euro an Euro-Darlehen den Banken ausgereicht – hier liegen die Risiken des Euro-Systems, nicht in den Target-Salden. Die Forderungen sind besichert durch Wertpapiere und Kredite der Banken. Diese müssten die Notenbanken verwerten, sollten sie auf Verlusten sitzen bleiben, falls einmal eine Bank pleite geht. Die Target-Salden stellen nur die parallele grenzüberschreitende Verbuchung im Zahlungssystem da. Theoretisch können alle Target-Forderungen zusammen in den nächsten Tagen und Wochen ungefähr sich von rund 900 Mrd. Euro Ende 2011 auf diese 1200 Mrd. Euro zu bewegen. Dann dürfte die Bundesbank irgendwo bei einer Forderungssumme von...

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Hier sind die von der EZB gekauften griechischen Staatsanleihen, die Mengen und künftige Zinszahlungen aus Athen (Weckservice-Version)

Manchmal lohnt es sich wirklich, sonntags seine Timeline auf Twitter zu lesen. Vergangenes Wochenende etwa, da twitterte Marco Herack (auch bekannt als @mh120480 und Autor des Blogs Goowell über das Umtauschangebot, das Griechenlands Finanzministerium am Freitag ins Netz gestellt hatte. Doch leider war die pdf-Datei, aus der Marco zitierte, schon wenig später gar nicht mehr online. Die gesamte Seite war sogar down. Zum Glück hatte Marco die Datei zuvor runtergeladen und mir später zugeschickt. Hier zum Download. Denn ein paar Tage später stellte sich heraus, dass diese Datei ein paar schöne Details enthält, die in der Version, die seit Montag online steht, leider fehlen. Am Wochenende stand dort nämlich noch die Summe, die die EZB und andere Notenbanken an griechischen Staatsanleihen erworben haben. Eine Summe, die eigentlich von der EZB unter strengsten Verschluss gehalten wird: 56,5 Mrd. Euro Nun sind die 56,5 Mrd. Euro nicht wirklich erstaunlich, nachdem sie schon länger durch...

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Absurdes Umschuldungstheater

Der wichtigste Teil in den Unterlagen wird fehlen, wenn die Abgeordneten im Bundestag heute das zweite Rettungspaket für Griechenland verabschieden werden. 726 Seiten - soviel müssten sie durchackern (h/t Blicklog), um heute Bescheid zu wissen, über was sie bei der zweiten Griechenrettung eigentlich abstimmen sollen. Vielleicht entdecken einige Parlamentarier darin die Milchmädchenrechnung: Wenn die Privatgläubiger Griechenlands auf 110 Mrd. Euro ihrer Forderungen verzichten, fließen 85,5 Mrd. Euro bis 2014 gleich wieder zurück. Am Ende kann sich Athen somit nur von sieben Prozent seiner Schulden entledigen. Das Interessantere jedoch, die Schuldenanalyse der Troika, die den Finanzministern vorige Woche als Grundlage für ihre Entscheidung gedient hatte, fehlt in den Unterlagen völlig. Daraus geht hervor: Auch wenn das Land von gesenkten Zinsen profitieren dürfte – muss es jedoch einen Großteil der Entlastung selber stemmen: Allein das Bruttoinlandsprodukt muss zwischen 2013 und 2020 um 60 Mrd. Euro wachsen – eine mehr als gewagte Prognose. Noch...

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Die EZB darf für ein Jahr Müllstation Griechenlands spielen

Der Chefvolkswirt der Commerzbank hat es am Dienstag deutlich gesagt: Unsere Berechnungen zeigen, dass Griechenland selbst die deutlich gesenkten Schulden ohne die Umsetzung tiefgreifender Reformen langfristig kaum tragen kann. In der zweiten Jahreshälfte steigt die Wahrscheinlichkeit, dass eine frustrierte Staatengemeinschaft Griechenland den Geldhahn zudreht. Wenn Jörg Krämer und andere Ökonomen, die sich diese Woche äußerst skeptisch zu Wort gemeldet haben, recht behalten, könnte sich in nicht allzu ferner Zukunft eine wichtige Frage stellen: Müssen private Gläubiger womöglich auf noch mehr verzichten als die rund 110 Mrd. Euro, die jetzt geplant sind. Droht gar ein ungeordneter Zahlungsausfall, wie ihn Argentinien vor gut zehn Jahren erlebt hat. Spannend wäre dann auch, was eigentlich mit all den griechischen Staatsanleihen passiert, die bei der EZB als Sicherheiten deponiert sind. Dazu sollte man wissen, dass die EZB sich schon frühzeitig einen Sicherheitspuffer organisiert hat. Dieser Puffer war eigentlich nur dazu gedacht, dass die Euro-Notenbank keine Verluste bei der...

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Athen kann auf mindestens 10 Mrd. Euro von den Euro-Notenbanken hoffen

Vergangene Nacht ist im Internet die Tragfähigkeitsanalyse der Troika aufgetaucht (für die verschiedenen Quellen siehe auch FT Alphaville), die als Grundlage für das heute beschlossene Rettungspaket gedient hat. Vor dem Wochenende waren die Experten von IWF, EU und EZB also zu dem Schluss gekommen, dass die Verschuldung Griechenlands nur auf 129 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2020 fallen wird und nicht auf 120 Prozent wie seit Herbst geplant. In der Analyse findet sich auch ein Absatz, wie die Beteiligung der Notenbanken laufen könnte und welche Beträge da zusammen kommen. Bis 2020 2014 könnten die nationalen Notenbanken und die EZB folgende Beträge an die Regierungen überweisen, die diese wiederum direkt nach Athen schleusen könnten: Zinsen auf alle Anleihen (SMP und Investportfolio): 5 Mrd. Euro Kapitalgewinne auf SMP-Anleihen bei voller Rückzahlung: 5 Mrd. Euro Hier die Passage aus der Troika-Analyse zum Aufkaufprogramm (SMP): Das passt zur Schätzung, dass allein im SMP Anleihen Griechenlands im Nennwert von...

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Klotzen – nicht meckern: Wie Griechenland noch zu retten ist

Die bisherigen Pläne der Hellas-Helfer gehen nicht auf. Sie müssen mehr Geld locker machen - und es sinnvoller einsetzen. Die beste Lösung wäre, auf einen Schuldenerlass der privaten Gläubiger zu verzichten - ihnen dafür aber ein Investitionsprogramm abzuverlangen. Eineinhalb Jahre nach Verabschiedung des ersten Rettungspakets für Athen stehen nicht nur die Griechen, sondern auch ihre Kreditgeber vor einem Scherbenhaufen. Die Rechnung von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) geht nicht auf. Mit einer Beteiligung der privaten Gläubiger wollten sie die Kosten des zweiten Hilfsprogramms auf 130 Mrd. Euro beschränken. Doch die angestrebte Senkung der Staatsschulden auf 120 Prozent der Wirtschaftsleistung bis 2020 ist damit nicht zu erreichen. Die Troika aus IWF, EU und Europäischer Zentralbank (EZB) rechnet mittlerweile mit 129 Prozent. Geradezu lächerlich erscheint vor diesem Hintergrund, dass in den vergangenen Tagen über zusätzliche Einsparungen von 325 Mio. Euro geschachert wurde. Gemessen an der Dimension der griechischen Schulden ist das ein Kleckerbetrag. Um...

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