Aus meinem Wochenendhäuschen in der Karl-Marx-Allee: Warum gibt es Wirtschaftskrisen?
Seit dem Sommer 2014 betrachten wir hier im Blog volkswirtschaftliche Bewegungen auf etwas unübliche Art und Weise (zuerst in dieser Serie [eins, zwei, drei] und zuletzt hier). Denn anders als oft gelehrt oder vermutet, erklärt sich das regelmäßige Auf und Ab der Wirtschaft keinesfalls daraus, dass Märkte von angenommenen Gleichgewichtslagen abweichen. Selbst Schocks sind selten die entscheidenden Treiber der Konjunkturschwankungen. Darum geht es in diesem Beitrag. Wir werden uns anschauen, wie diese Schwankungen aus der eigenen Dynamik der Marktwirtschaft entspringen. Schocks verstärken dabei eine nahende Krise, sie bringen sie am klarsten zum Vorschein und sie lösen Rezessionen oft auch erst aus. Aber sie sind niemals die alleinige Triebkraft oder der Grund konjunktureller Entwicklungen. Seien es steigende oder fallenden Rohstoffpreise, plötzliche Änderungen im Zinsniveau und der globalen Kapitalflüsse oder platzende Kredit- und Aktienkursblasen. Die konjunkturelle Grunddynamik lässt sich bereits klar erkennen, wenn wir uns die Investitionsquote eines Landes anschauen – und zwar netto...
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