Die absolute und globale Profitschranke des Kapitalismus
Es ist ein weitverbreiteter und beliebter Vorwurf an Politiker und Ökonomen: Der neoliberale Zeitgeist, der sich seit Beginn der 70er Jahre in der westlichen Welt ausgebreitet hat, sei dafür verantwortlich, dass die Vermögenden immer reicher werden und Einkommen der Beschäftigten kaum noch wachsen oder sinken. Deregulierung, Privatisierungen sowie Liberalisierung und Globalisierung der Finanzbranche, eine starke Fokussierung auf die Wettbewerbsfähigkeit der Lohnkosten – alles laufe nur in die eine Richtung, diesen Trend zu verstärken. Gerade linke (oder keynesianische) Ökonomen - und neuerdings auch die Bundesbank - glauben daran, dass bei Ausschöpfung des Verteilungsspielraums, viele Probleme in der Marktwirtschaft oder speziell im Euro-Raum gelöst werden könnten. Man will zurück zum guten alten „Klassenkompromiss“, der vorsah, dass die Einkommen der Beschäftigten und der Kapitalbesitzer gleich stark wachsen. Dafür gibt es die einfache Formel: Löhne und Gehälter in einer Volkswirtschaft sollten im Trend jedes Jahr mit der Inflationsrate (oder der Zielinflationsrate) plus Produktivitätswachstum steigen. So...
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