Chinas „konservative“ Notenbanker
Es gibt Wirtschaftsjournalisten, die meinen, Chinas Geldpolitik sei zu restriktiv oder konservativ. Da werden die Währungshüter schon einmal als "die letzten Aufrechten" gefeiert, wo doch auf der ganzen Welt Notenbanken die Märkte angeblich mit billigem Geld überschwemmen. Ein Blick auf die Kreditdaten der Volksrepublik zeigt da etwas ganz anderes. Wenn es ein Land gibt, das gerade in Liquidität ertrinkt, wo also das Geld nicht nur bei der Notenbank geparkt wird wie in den USA oder im Euro-Raum, dann ist das wohl China! Wagen wir also ein Blick auf den sogenannten Social-Financing-Index der Notenbank in Peking. Das Barometer misst die breitere Liquiditätsentwicklung in der Wirtschaft, die über die traditionelle Kreditvergabe der Banken hinausgeht - also auch Darlehen im sogenannten Schattenbanksystem („unregulated transactions of acceptance bills, commercial papers and investment products“), die eben nicht in den Bankbilanzen auftauchen. Chinas Zentralbank hatte das Barometer 2011 eingeführt, um die Geldmengenentwicklung in der Volksrepublik besser beobachten...
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