Meine Stimme aus Wien: Euroland weiter auf Harakiri-Kurs
Mein Leitartikel aus dem Wirtschaftsblatt vom 5. November 2014: Die EU-Kommission beklagt in ihrer Herbstprognose die schleppende Erholung im Euroraum. Die Investitionen hätten sich nicht als starker Konjunkturmotor erwiesen, schreiben die Fachleute. Nachdem sie im Frühjahr ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent für dieses Jahr vorausgesagt hatten, sollen es jetzt nur noch 0,8 Prozent werden. Die Zahlen sind erschreckend, auch nach der jüngsten Umstellung der Statistik, die jetzt Forschungs- und Verteidigungsausgaben zu den Investitionen zählt. Die privaten Unternehmen werden 2013 und 2014 jeweils so wenig für die Erweiterung ihres Kapitalstocks ausgegeben haben, dass diese Summe nur noch 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht. 2015 soll es kaum besser werden. Diese äußerst mickrigen Quoten sagen nichts anderes, als dass der Euroraum nur haarscharf an einer Kapitalvernichtung vorbeischlittert. Dabei lag die private Nettoinvestitionsquote in den Jahren 1995 bis 2008 im Schnitt bei 5,6 Prozent, selbst in Schwächephasen rutschte sie nie unter 4,7 Prozent. Wenn aber der private...
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