Die Unabhängigkeit in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf
Nein nein, das ist kein Skandal! Nur Neuigkeiten aus dem Bundesbankponyhof...
Read MoreNein nein, das ist kein Skandal! Nur Neuigkeiten aus dem Bundesbankponyhof...
Read MoreDie Deutschen sammeln aktuell jährliche Leistungsbilanzüberschüsse von rund 190 Mrd. Euro an. Hier im Blog wurde schon öfter be- und geschrieben, was sich dahinter verbirgt: An der Zahl können wir die Ersparnis der Deutschen ablesen, die sie nicht daheim anlegen, sondern im Ausland. Leicht zugespitzt kann man auch sagen, dass sind die Milliarden, mit denen wir die Welt fluten und mit denen wir beitragen, gefährliche Kreditblasen anzuheizen. Seit Ende 2001 kam dabei eine Anlagesumme von rund 1550 Mrd. Euro zusammen. Wie in den Kommentaren schon öfter diskutiert, scheint aber nicht jeder Leser diese Auffassung zu teilen. Ich glaube, ein etwas längerer volkswirtschaftlicher Exkurs könnte daher vielleicht nicht schaden. In den Blogkommentaren schreibt Edmund, dass der Leistungsbilanzüberschuss (der im Kern aus dem Exportüberschuss mit Gütern und Dienstleistungen besteht) nur wenig mit dem Ersparten zu tun haben könne. Vor allem deshalb, weil die Statistiker beim Export und Import der Umsatz erfassen und nicht...
Read MoreEigentlich kommt der Vergleich schon ziemlich abgedroschen daher. Nicht wenige wichtige Deutsche glauben, mit Regeln die Währungsunion retten zu können – das wurde öfter damit verglichen, wie unsere Regierung am liebsten überall in Europa Ampeln aufstellen würde. In Kolumnen des Chefökonomen einer verflossenen Wirtschaftszeitung, in Kommentaren oder in Blogs - da war der Vergleich auch schon einmal originell. Allerdings so vor gefühlten 100 Jahren. Irgendwo in Frankfurt-Bockenheim glauben sie immer noch daran und sie lieben auch diesen Vergleich. Daher bleiben wir zunächst im Bild: Ein wichtiger Deutscher, Bundesbankchef Jens Weidmann, lehnt bekanntlich das OMT-Programm ab. Wie bereits im ersten, zweiten, dritten und vierten Teil dieser Serie beschrieben, läuft dieser Widerstand aber auf nichts anderes hinaus als das hier: Angenommen eine Oma wird auf einer Kreuzung von einem Auto angefahren und bleibt blutüberströmt auf der Straße liegen. Sie bräuchte dringend Hilfe, sonst stirbt sie vielleicht sogar – man weiß es nicht so genau....
Read MoreNoch ist unklar, wie weit sich die neue Bundesregierung von den chinesischen Planungsphantasien in der Euro-Rettung verabschieden wird. Egal auf welche Hardliner und abstrakten Tagträumer (sprich Prinzipienreiter, „keine Steuererhöhungen“ und so) sie bei der Union Rücksicht nehmen müssen: Aber stellen wir uns nur einmal kurz vor, diese SPD würde so innerlich hin- und herwankend den Euro retten wie Frau Merkel. Dann doch lieber gleich das Original. Etwas anderes würden die Sozialdemokraten leider auch nicht einfallen. Diese Zerissenheit der deutschen Euro-Politik macht eben genau die deutsche Gesellschaft heutzutage aus: Ein breiter Konsens von CDU/CSU bis zur Linken will den Euro um jeden Preis behalten. Nur die deutsche Wirtschaft will dabei natürlich ihre Vormacht in Europa um kein Deut verlieren, die sie sich mit Hilfe der Gewerkschaften seit rund 20 Jahren erarbeitet hat. Deutschland braucht so quälend lange Vielleicht hat es am Ende sogar noch etwas Gutes, wenn die Bundesbank angeblich so heldenhaft in Fundamentalopposition...
Read More"Ihr könnt doch immer nur alles schlecht reden" - so oder so ähnlich bekommt es wahrscheinlich jeder einmal in Deutschland zu hören, der auf Fehlentwicklungen aufmerksam macht. Aber nicht doch, wir haben auch Vorschläge parat. Wir kritisieren nicht nur Ökonomen, wie die des Kronberger Kreises. Nein, hier wird zumindest auch über intelligente und kreative Lösungen nachgedacht. Darüber, wie wir die nächste dramatische Finanzkrise verhindern können. Lösungen zum Beispiel, wie wir die enorme Ersparnis der Deutschen für die Zukunft des Landes und Europas einsetzten können. Oder wie der Kronberger Kreis es etwas umständlich formuliert, wie wir mehr Blei an unsere Füße binden können. Die NachDenkSeiten haben am vergangenen Freitag dankenswerterweise auf eine etwas ältere Grafik aus diesem Blog hingewiesen, die mich sogar tatsächlich noch einmal zum Nachdenken angeregt hat. Seit dem ersten Bündnis für Arbeit 1996 haben sich die geschwächten Gewerkschaften von den Arbeitgebern ganz schön an der Nase herumführen lassen. Die Arbeitnehmer...
Read MoreEs ist schon traurig, wie sich führende Ökonomen Deutschlands in der Langeweile des Wahlkampfs verlieren. „Wahlhilfe“ nannte es die FAS, was Lars Feld, Clemens Fuest, Justus Haucap, Volker Wieland und Berthold Wigger (alle Mitglieder des liberalen Kronberger Kreises) in dem Blatt veröffentlicht haben. Offenbar blasen wir nicht nur unsere angesparte Altersvorsorge bei jeder neuen Finanzkrise in den Wind. Oder wie kommen die Volkswirte nur auf diese eigenartige Kernthese?: „Die deutsche Wirtschaft und der deutsche Arbeitsmarkt stehen ziemlich gut da, so dass die Armutsrisiken gesunken sind.“ Zum Armutsrisiko sei hier nur auf den Kommentar (hier im Blog) von Torge Middendorf, Chefvolkswirt bei den Sozialkassen des Baugewerbes, verwiesen. Er schreibt: "...
Read MoreIn einem aktuellen Kommentar hat Daniel Gros bereits darauf hingewiesen. Die amerikanischen Sparer können gar nicht für die globale Geldflut der vergangenen Jahre verantwortlich gemacht werden. (Für unser Börsenmilchmädchen Anja Kohl von der ARD wird diese Neuigkeit sicherlich ein Schock sein.) Die US-Notenbank kann soviel Reservegeld schaffen und die US-Banken damit zuschütten, wie sie will. Am Ende haben die Amerikaner – also die gesamte Volkswirtschaft der USA - seit 2009 immer noch Jahr für Jahr mehr Kredit im Ausland aufgenommen. Gemessen an der Leistungsbilanz sind zwischen 2009 und 2013 netto rund 2240 Mrd. Dollar in die USA geflossen. Nächstes Jahr werden es nach IWF-Prognose noch einmal 500 Mrd. Dollar mehr. Die Quelle für die globale Geldflut muss also woanders zu finden sein, sagt Daniel Gros. Sie kann nur in Europa liegen. Italien und Spanien sammeln bereits fleißig Leistungsbilanzüberschüsse – nachdem dort die Binnennachfrage (und somit auch die Importnachfrage) eingebrochen ist. Dieses Jahr...
Read MoreHans-Jürgen Jakobs, Chefredakteur des Handelsblatts, hat am Montag einen Essay über Gerechtigkeit in seiner Zeitung veröffentlicht. Nennen wir es ruhig einmal einen interessanten Essay. Er ist nicht deswegen interessant, weil sich der Kollege klar im Wahlkampf positioniert – das ist in diesen Wochen eher normal. Doch lesen wir etwas: "Die Bundesrepublik ist nicht so ungerecht, wie sie Peer Steinbrück machen will, der „rechte“ Sozialdemokrat von einst, der sich vom Wirtschaftsfachmann zum Gerechtigkeitskämpfer mit Lasalle’schem Impetus wandelte. Die Republik ist nicht so fehlgesteuert, wie sie Jürgen Trittin darstellt – mit einem angeblichen Überhang an Reichtum bei ganz wenigen, denen unbedingt per Dreifachangriff bei den Steuern beigekommen werden muss, um die Einnahmen dann an die Armen zu verteilen. Die Republik weist vielmehr – durch die verbesserte Beschäftigungslage – eine gleichmäßigere Einkommensverteilung auf als noch vor fünf Jahren." Der letzte Satz macht diesen Text so interessant. Eine verbesserte Beschäftigungslage habe also zu einer gleichmäßigeren Einkommensverteilung...
Read MoreIm zweiten Teil dieser Serie wurde hoffentlich klar, dass ohne das OMT-Programm die wichtigste Aufgabe der EZB – stabile Preise zu garantieren – keinen Sinn ergibt: Einem Land (und auch den Marktteilnehmern) stellt sich doch die Frage, was es überhaupt noch in dieser Währungsunion soll? Warum soll es im Euro bleiben, wenn ein solventes Land in einem Währungsverbund nicht vor dem Ausbluten geschützt werden kann? Stabile Preise hin oder her, und über die Unabhängigkeit der Notenbank braucht wir erst gar nicht reden. Die EZB muss leider auf Instrumente zurückgreifen, die eher an die Zeit vor der Währungsunion erinnern. Der Grund liegt darin, dass der Euro-Raum als Währungskonstrukt im Vergleich zur USA vorerst noch unterentwickelt bleibt, wie im ersten Teil und zweiten Teil dieser Serie klar wurde. Genau mit dem OMT-Programm schützt die Euro-Notenbank aber solvente Länder vor einer nie enden wollenden Kapitalflucht und schafft somit die Basis dafür, auch dort stabile...
Read MoreIm ersten Teil dieser Serie über die DIW-Konferenz wurde bereits deutlich, wie Anleihekäufe praktisch zum normalen Geschäft von Notenbanken gehören. Nun muss die EZB natürlich nicht all das tun, was bei allen anderen Notenbanken der Welt zum täglichen Geschäft gehört – das ist klar. Dies allein wäre ein sehr schwaches Pro-Argument für das OMT-Programm. Wie wir aber noch sehen werden, ist es im Großen und Ganzen und wie von Bini Smaghi skizziert genau das richtige Programm, um die Euro-Zone in ihrem halbgaren Zustand zusammen zu halten. Doch zunächst bleibt noch die Frage, was sie eigentlich kritisieren - die oftmals eher konservativen Ökonomen in Deutschland, die Bundesbank und Herr Issing? Den Deutschen missfällt, dass der mögliche Anleiheaufkauf durch die EZB selektiv erfolge. Weil nur Anleihen aus Krisenländern gekauft werden, komme es zu unerwünschten Verteilungseffekten. Die Bundsbank hätte früher nie Anleihen von krisenhaften Bundesländern gekauft, sagt zum Beispiel Stefan Homburg. Stattdessen werde bei der...
Read More