Deutschlands Standortpropheten, sucht Euch für den Sommer einen ganz ruhigen Berg!

Der Economist träumt noch immer davon, Deutschland möge zur Hegemonialmacht Europas aufsteigen. Also so richtig, mit Strategie und Konzept und so...

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Die Türken machen es wie Deutschland

Blenden wir die Brutalität der türkischen Polizei kurz einmal aus. Für alle Fans des deutschen Wachstumsmodells könnte es gleich sehr interessant werden. Viele reden davon, dass die Türken ihren (noch immer) leichten Aufschwung zum Teil auf Pump finanzieren. Was jetzt keine falsche Diagnose ist. Die Türken leben immer noch - bei allen politischen Rückfällen in feudale Zeiten - in einem aufstrebenden Schwellenland. Sie können den Import von Kapital also ganz gut gebrauchen. Nicht zuletzt zeigt sich das in den jährlichen Leistungsbilanzen. Nur kurz zur Erinnerung: Die Leistungsbilanz misst den Zufluss (es gibt ein Bilanzdefizit) oder Abfluss (dann ist es ein Überschuss) an Kapital. Ein Defizit in der Leistungsbilanz sagt uns also, wie viele neue Schulden ein Land im Ausland aufnimmt. Damit kann es - vereinfacht gesagt - mehr Güter und Dienstleistungen importieren als es exportiert. Nun befürchten einige Analysten, dass dieser stetige Zustrom an Auslandsgeldern abreißen könnte - wegen der Unruhen....

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Keine Panik: Die Türkei muss Liquiditätsschock fürchten!

Der Ausverkauf bei Wertpapieren aus den Schwellenländern scheint sich heute etwas beruhigt zu haben. Grund für die starke Verkaufswelle seit Mitte Mai: Anleger spekulieren darauf, dass die US-Notenbank Federal Reserve im späteren Jahresverlauf ihre Anleihekäufe zurückfahren könnte. Die Folge ist eine Umschichtung aus den Schwellenländern zurück zum Beispiel in US-Staatsanleihen. Auch wenn der Kapitalabfluss vorerst etwas abebbt. Eine gute Gelegenheit darüber nachzudenken, wer von den aufstrebenden Volkswirschaften am anfälligsten gegenüber höheren Zinsen in den Industrieländern sein dürfte? Et voilà: Es ist die Türkei. Das ist das Ergebnis einer interessanten Studie von Markus Jaeger, Volkswirt bei Deutsche Bank Research. Er schreibt: "Die zehn wichtigsten Emerging Markets scheinen gut vorbereitet, einer signifikanten Verschärfung der externen Finanzierungsbedingungen zu begegnen. Die Türkei ist das Schwellenland, das am anfälligsten für eine Verschärfung der Finanzierungsbedingungen ist. Dies ist auf die hohe kurzfristige Auslandsverschuldung und das hohe Leistungsbilanzdefizit zurückzuführen." Und was würde ein Liquiditätsschock, also ein plötzlicher Stopp ausländicher Kapitalzuflüsse,...

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(Wenig) Glanz und Elend der Konsumenten

Die Deutschen sind ein depressives Volk. Ja, die Stimmung ist hier gar nicht gut. Schon seit 20 Jahren weiß das gemeine Volk nicht mehr, was Optimismus heißt – so „rein“ ökonomisch gesehen. Woher ich das weiß? Es mag für viele etwas komisch klingen, aber dies können wir den Stimmungsumfragen der GfK entnehmen. Die Konsumforscher fragen jeden Monat rund 2000 Verbraucher oder Konsumenten – wie Ökonomen das gemeine Volk vornehm nennen. Dabei geht es darum, wie die Haushalte die Konjunktur einschätzen oder ob sie größere Anschaffungen planen; es geht um Ängste, den Job zu verlieren oder welche Inflation sie künftig erwarten und noch viel mehr. Wahrscheinlich wundern sich jetzt einige, warum sie von der schlechten Stimmung selten etwas hören oder lesen. Regelmäßig erklären uns einige Medien, wie eine Stimmungsaufhellung der anderen folgt – gerade in diesen Zeiten. Optimismus allenthalben – und das obwohl seit Jahren die Löhne inflationsbereinigt stagnieren und sinken? Irgendetwas könnte...

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Wann wirft die EZB ihre „Notenpresse“ wieder an?

Ja, wir müssen darüber nachdenken, ob und wie die EZB ihre (elektronische) Notenpresse wieder anwerfen wird. Auf der gestrigen EZB-Pressekonferenz wurde eins klar: Der alte Draghi-Trick mit den negativen Zinsen funktioniert nicht mehr. Die Markteilnehmer haben ihn längst durchschaut. Seine Äußerungen dazu waren (zunächst) einfach nur ein simpler Versuch Draghis, verbal an den Zins- und Devisenmärkten zu intervenieren. Denn so wollte der schlaue Notenbanker die Euro-Währung und die Geldmarktsätze drücken. Was Anfang Mai noch klappte - es funktioniert nicht mehr. Auch das ist ein Grund mehr, sehr wachsam zu sein: Die Überschussreserven im Bankensystem können recht zügig Richtung 200 Mrd. € sinken. Das vermuten auch Christoph Rieger und Benjamin Schröder, Zinsstrategen bei der Commerzbank, in ihrem Wochenausblick (siehe auch Update im vorherigen Beitrag). Die 200-Mrd.-€-Schwelle sei von Mario Draghi ohnehin bereits implizit als Grenze einer "akkommodierenden Geldpolitik" gezogen geworden. Es besteht also die Gefahr, dass die Geldpolitik zu straff wirkt und die...

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Die EZB sollte gleich auf Null senken, sonst droht eine heimliche Zinserhöhung

Könnte es eigentlich sein, dass die EZB einen Fehler begeht, wenn sie ihren Leitzins nicht vorsorglich auf 0 Prozent senkt? Wenn schon negative Einlagenzinsen sicherlich nicht die Kreditvergabe der Banken anregen werden. Und wenn auch Minuszinsen kaum dazu führen werden, dass der Interbankmarkt wieder anspringt – der Markt, wo sich Banken untereinander Geld verleihen. Es ist eine reale Gefahr und sie klingt zunächst einmal paradox: Senkt die EZB nicht auf Null, könnte es im Juni unerfreulicherweise dazu kommen, dass die Geldpolitik wie von Zauberhand wie eine Zinserhöhung wirkt. Und dies würde die Krisenwirtschaft des Eurolands noch mehr abbremsen. Woran liegt das? Viele Analysten und Investoren stellen sich derzeit auf den Moment ein, wo die Überschussreserven der Banken auf weniger als 200 Mrd. Euro sinken. Denn ungefähr ab dieser Schwelle, so ihre Faustregel, sollte der EZB-Leitzins wieder langsam seine alte Bedeutung gewinnen, die er früher einmal hatte - die er jetzt aber teilweise...

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Nimm die letzte Ausfahrt, EZB: Quantitative Lockerung!

Negative Zinsen gehen also nach hinten los. Zumindest solange die Banken in Euro-Raum auf mehr Reserven von der Notenbank angewiesen sind - mehr, als sie eigentlich für ihre täglichen Geschäfte brauchen. Befürworter negativer EZB-Einlagenzinsen bringen immer wieder einen interessanten Punkt an: Sie glauben, dass vor allem deutsche Banken Reserven im Euro-System der Notenbanken halten. Und das soll diesen Häusern verleidet werden - mit negativen Einlagenzinsen. Die Logik geht so: Ausgeliehen im Süden und Westen des Eurolands von den dortigen Kreditinstituten gelangen die Gelder irgendwann nach Deutschland. Dort landen sie dann bei der Bundesbank, weil deutsche Banken in Liquidität ertrinken. So in etwa müsste man sich die Kapitalflucht vorstellen. Und so kommt zuweilen die Hoffnung auf, dass negative Einlagenzinsen bei der EZB die deutschen Institute wieder dazu verleiten könnten, überschüssige Gelder an spanische und italienische Häuser zu verborgen. Die mehr als vage Hoffnung dabei ist, dass der Interbankenmarkt endlich wieder in Gang kommen...

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Die Logik negativer EZB-Zinsen

Fangen wir mit einem Beispiel aus der Flugwelt an und stellen uns folgendes vor: Alle Fluggesellschaften Europas müssen plötzlich neue Steuern zahlen und zwar nur auf das Volumen in den Reserve(!)-Tanks ihrer Transatlantikflieger...

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Adiós, Dicke Bertha!

Wolfgang Schäuble sorgt sich um die hohe Liquidität im globalen Finanzsystem. Denn die Notenbanker in Amerika und Japan pumpen Woche für Woche ihre Geschäftsbanken mit Geld voll. Komisch nur, dass unser Finanzminister es noch nicht gemerkt hat, wie im Euroland die Milliarden an Liquidität verschwinden - einfach so. Hier vernichtet die EZB fast schon täglich Milliarden an Zentralbankgeld. Und ich glaube, wir müssen dringend einmal über Geld reden. Doch zunächst erklären wir erst einmal folgende Grafik hier: Es war das Schreckgespenst aller Hyperinflations-Fanatiker in Deutschland: Die Banken im Euro-Raum liehen sich im Dez'11 und im Feb'12 rund 1000 Mrd. Euro von der EZB - für maximal drei Jahre. Erst seit Januar 2013 können sie dieses Geld wieder zurückzahlen. Doch schon davor - seit Sommer 2012 - reduzieren die Institute ihre übrigen Leihgeschäfte bei der Notenbank. Unterm Strich ist die Dicke Bertha, wie Mario Draghi die 1000 Mrd. € getauft hatte, seit vergangener...

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Kieler Katastrophe

Mein Ex-Kollege bei der FTD, Martin Kaelble, hat den Rauswurf des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) aus dem Prognose-Kreis der Bundesregierung kommentiert: "Manch einer dürfte sich am Montag ungläubig die Augen gerieben haben: Medienberichten zufolge wird das renommierte Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Zukunft nicht mehr bei der Gemeinschaftsdiagnose der Bundesregierung dabei sein. Dafür rückt angeblich das Berliner DIW-Institut nach sechs Jahren wieder hinein in den vom Wirtschaftsministerium ausgewählten Elitekreis der deutschen Wirtschaftsforscher. Für die Ökonomenzunft ist das ein ziemlicher Hammer. Und es ist eine mehr als gewagte Entscheidung. Seit der ersten Konjunkturprognose im Jahr 1950 gehörte das Kieler IfW zum Kreis der Institute, die zweimal jährlich das Gutachten erstellen. Angeblich war das Angebot des Instituts zu teuer. Eine ziemlich dünne Begründung für einen solchen Schritt! Tatsächlich zeigt das Wirtschaftsministerium erneut kein besonderes Fingerspitzengefühl bei seiner Institutsauswahl." Weiterlesen auf Capital.de Und ich frage mich, warum nicht das RWI wegen Lobbyismus ausgeschlossen wurde? Ach stimmt,...

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