Negativzins – die neue Parkgebühr des Bundes
Kurzlaufende Schuldverschreibungen aus Deutschland sind so stark gefragt, weil Investoren ihr Geld nicht zu Banken tragen wollen. Anleger akzeptieren sogar eine negative Verzinsung, sie zahlen eine Gebühr, wenn sie die Papiere erwerben. Doch wie funktioniert das überhaupt, wie kommt ein Negativzins zustande und auf welchen Gewinn können Anleihezeichner dennoch hoffen? Eine Erklärung. Den 23. Januar wird sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vermutlich rot im Kalender angestrichen haben. Denn dann steht die nächste Versteigerung unverzinslicher Schatzanweisungen an, mit der der Bund 3 Mrd. Euro hereinholen will – und bei der Schäuble womöglich erneut von den Anlegern noch Geld obendrauf bekommt. So wie vor knapp zwei Wochen, als der Bund über die Finanzagentur in Frankfurt Geld für sechs Monate einsammelte. 25 Banken zeichneten sechsmonatige Schuldverschreibungen, im Fachjargon „Bubills“ genannt, für 3,9 Mrd. Euro. Dabei überwiesen diese „Primärhändler“ – Banken, die direkt mit dem Bund Geschäfte machen – erstmals in der deutschen Geschichte Geld zusätzlich...
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