Meine Stimme aus Wien: Hört den Sirenengesang der EZB!
Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank müssen verzweifeln. Seit Jahren beten sie vor, Politiker mögen endlich die Spielräume ihrer Budgets ausschöpfen, die ihnen die Euro-Stabilitätsregeln noch lassen. Im Juni 2013 forderte EZB-Chef Mario Draghi erstmals eine „wachstumsfreundliche“ Finanzpolitik im Euroraum. Der EZB-Rat wiederholt dies seitdem regelmäßig nach jeder Sitzung. Alle Länder sollten handeln, hieß es zuletzt öfter. Regierungen – besonders die deutsche – reagieren jedoch wie Odysseus in der griechischen Mythologie. Sie lassen sich symbolisch an den Mast binden. Denn hinter den Weckrufen aus Frankfurt vermuten sie den betörenden Gesang der Sirenen, der doch nur den Weg in eine ausufernde Schuldenmacherei weist. Dabei wäre es an der Zeit, dass die Politik die Verzweiflung in der Euro-Notenbank endlich bemerkt. Nichts anderes will die EZB-Spitze damit ausdrücken, wenn sie jetzt öffentlich über das verrückte Helikoptergeld nachdenkt. Jeder Bürger könnte mit einer Summe frisch gedruckten Geldes beschenkt werden, auf dass die Umsätze in der Wirtschaft kräftig...
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