State of Swing

Amerikas Krisentendenzen mit leicht freundlicher Note

Bevor uns hier gleich die Jobaussichten der US-Amerikaner interessieren sollen, möchte ich doch kurz etwas ausholen. Wenn wir regelmässig die Konjunktur beobachten, lohnt es sich immer, Statistiken anzuschauen, die über das Offensichtliche hinaus Erkenntnisse liefern. Ökonomen in den Banken oder den Instituten haben die ausgefeiltesten Methoden entwickelt, auf kurze Sicht recht gute Prognosen zu liefern, auf die wir alle irgendwie angewiesen sind. Selten finden wir jedoch in solchen Prognosen Hinweise, warum sich eine Volkswirtschaft im Aufschwung befindet, oder warum sie sich auf einen Abschwung zubewegt. Wer sagt, die Unternehmen stellen vermehrt ein und der Konsum der Beschäftigten steigt mit ihrem wachsenden Arbeitseinkommen, der sagt eben auch nur mit anderen Worten, dass wir uns im Aufschwung befinden. Aber nicht warum. Wer dann auch noch sagt, neue Jobs entstehen nur dann, wenn Unternehmen mehr investieren als zuvor – in neue Maschinen, Geräte, Anlagen oder Betriebsgebäude –, der sagt genau das Gleiche. Gerne untermauert mit...

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Konjunkturanalyse geht jeden an

Konjunkturzyklen treten erst seit rund 200 Jahren in den entwickelten kapitalistischen Marktwirtschaften auf. Einige Historiker datieren die Wirtschaftskrise von 1825 in England als die erste Rezession überhaupt in der Geschichte, die ein gesamtes Land erfasst hat. Da war gerade einmal ein halbes Jahrhundert vergangen, seitdem Adam Smith über die unsichtbare Hand geschrieben hatte: Das Volkseinkommen eines Landes werde zwangsläufig und unbewusst (d.h. ohne Eingriffe des damaligen feudalen Staates) so gross wie möglich, wenn doch nur alle Geschäftsleute allein ihre eigenen Gewinninteressen verfolgen. Rund fünfzig Jahre später begann aber in England das regelmässige Auf und Ab, das wir als Konjunkturentwicklung kennen und das wir noch heute in fast allen modernen Volkswirtschaften beobachten können: Wie aus heiterem Himmel scheinen plötzlich, alle paar Jahre, die Gewinne zu schrumpfen, und die Unternehmen fahren schlagartig ihre Investitionen in neuen Kapitalstock zurück, also ihre Ausgaben für neue Maschinen, Anlagen oder für den Bau von Geschäftsgebäuden. Der Zusammenhalt ganzer...

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