Einkaufsmanagerindex Tag

Meine Stimme aus Wien: Angespannter Optimismus

Wer sich die jüngsten Konjunkturmeldungen durch den Kopf gehen lässt, der kann schon einmal ins Grübeln geraten. Da signalisieren Umfragen unter Einkaufsmanagern sowie die Beschäftigtenzahlen, dass die amerikanische Industrie sich bereits in einer Rezession befindet. Die Profitabilität im Unternehmenssektor sinkt ohnehin schon länger. Zugleich bereiten die US-Notenbanker die Marktteilnehmer auf eine Zinserhöhung in der nächsten Woche vor. So, als würde Amerika tatsächlich kurz vor einer überhitzten Konjunkturphase stehen. In Deutschland weist der Trend bei den Neubestellungen von Investitionsgütern deutlich nach unten – die Nachfrage schwächt sich aus allen Teilen der Welt spürbar ab. Im Sommer sanken die privaten Anlageinvestitionen der Deutschen bereits das zweite Quartal in Folge. Die Warenexporte fielen von August bis Oktober um drei Prozent unter das Niveau im Vierteljahr zuvor. Das alles ist jedoch kein Grund zur Sorge für die Fachleute der Bundesbank: Die deutsche Konjunktur werde in den nächsten beiden Jahren zunehmend an Kraft gewinnen, heißt es...

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Die EZB stößt mit ihrer Euro-Abwertung in Deutschland an ihre Grenzen: Noch steigen die Gewinnmargen, aber die Investitionen erlahmen bereits

Dass der Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie jetzt schrumpfende Geschäfte signalisiert, dürfte wohl niemand überrascht haben, der hier häufiger mitliest. Gewöhnlich dauert es aber etwas, bis eine Rezession auch die Gesamtwirtschaft erfasst. Am Arbeitsmarkt in Amerika zeichnen sich bislang noch keine Jobverluste ab – was ebenfalls nicht weiter erstaunt. Denn eine Rezession spüren zuerst immer die Hersteller von Kapitalgütern, während der Rest der Wirtschaft vielleicht noch die vorhandenen Kapazitäten stärker auslastet (aber bereits zögerlicher erweitert); entsprechend steigen noch die Umsätze mit Konsumprodukten. Auch kann noch viel passieren, was die nächste Rezession aufhält. Wir können aber davon ausgehen, dass die US-Industrie derzeit nicht allein unter dem starken Dollar leidet, wie einige Analysten bereits wieder behaupten. Denn die Profitabilität der amerikanischen Privatwirtschaft sinkt bereits seit Anfang 2014, seitdem steigt die Gewinnsumme prozentual langsamer als die Lohnsumme. Wenngleich die starke amerikanische Währung jetzt natürlich voll durchschlägt, seitdem die entlastende Wirkung des Ölpreisverfalls auf die Gewinnmargen...

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Meine Stimme aus Wien: Globale Wachstumssorge

Auf den Finanzmärkten macht sich extremer Pessimismus breit. Noch hat aber kaum jemand die USA und Europa bei seinen Konjunktursorgen auf dem Radar. Anleger fürchten derzeit, Chinas Wirtschaft könne deutlich weniger wachsen als bislang und damit den Rest Asiens sowie Schwellenländer anstecken, die sehr stark vom Rohstoffexport abhängen. Gut möglich, dass sich diese Sichtweise als völlig übertrieben erweisen wird und sich die Aktienkurse weltweit bald stabilisieren, mit Ausnahme von China vielleicht, wo gerade eine Blase platzt. Als Pekings Notenbank vor zwei Wochen zuließ, dass ihre Währung, Renminbi, rund drei Prozent zum US-Dollar billiger wurde, löste dies heftige Abwärtsbewegungen bei den Devisen von Schwellenländern aus – vor allem im fernen Osten Europas, in Asien und Lateinamerika. Doch wer allein auf die Schwellenländer schaut, kann leicht übersehen, dass sich die Konjunkturaussichten auch in Europa und den USA eintrüben. Sicher, derzeit gibt es keinen Grund zur Panik, doch stimmen einige Signale zumindest nachdenklich. So sank...

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