Wo bleibt nur der spanische Schlendrian, nachdem die EZB und Frau Merkel die Austeritätspolitik beendet haben?
Die Austeritätspolitik war bitter für Spanien, sie war aber nie das größte Problem. Es war schon schlimm als die Regierung in Madrid Mitte 2011 anfing, rabiat Ausgaben zu streichen und Einnahmen zu erhöhen (die Betonung liegt auf „rabiat“ – alles andere ist keine Austerität!): Die Arbeitslosenquote war zuvor von gut 8 Prozent Mitte 2007 - dem Beginn der Finanzkrise - auf 21 Prozent hochgeschnellt. Die geplatzte Immobilienblase hat Privathaushalte, aber vor allem Unternehmen überschuldet zurückgelassen. Ein Desaster, das keinen Deutschen zu Übermut verleiten sollte. Denn wir waren es, die diesen Boom zuvor finanziert haben – auch wir Kleinsparer. Die wenigsten Deutschen waren sich der historischen Verantwortung für die spanische Katastrophe bewusst. Und so haben wir mit dazu beigetragen, dass alles noch viel schlimmer wird. Irgendwann werden Ökonomen die Wirkung der Austerität genauer untersuchen. Wahrscheinlich werden sie dann feststellen, dass genau diese Politik die Arbeitslosigkeit noch einmal um mehr als 5 Prozentpunkte...
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