Author: André Kühnlenz

Die absurde Rentendebatte der Jungen Union dreht sich um 0,2% des BIP (Update)

Die aktuelle politische (Phantom-)Debatte in Deutschland dreht sich um folgendes: Die Junge Union möchte wegen 0,2% des BIP die Koalition platzen lassen...

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So könnte Schwarz-Rot endlich die Nachfragekrise im Inland beenden

Konjunkturmeldungen aus Deutschland haben viele schockiert. „Katastrophe“ war wahrscheinlich das häufigste Wort, mit dem Kommentatoren, vor allem in den sozialen Medien, auf die Nachrichten vom Produktionseinbruch in der Industrie im August reagierten. Eine der am häufigsten geteilten Grafiken, die diese düsteren Meinungen untermauern sollte, stammte aus der Financial Times: Doch wie immer lohnt sich ein genauerer Blick auf die wirtschaftliche Lage in der Industrie. So düster, wie einige Beobachter fürchten, ist sie gar nicht – auch wenn Deutschland einen Rückfall in die Stagnation in diesem Jahr wohl kaum noch vermeiden wird. Dies ist zum Teil aber hausgemacht, worauf die regierende Koalition allerdings noch reagieren kann. Zunächst einmal ist klar, dass sich die Geschäfte der Industrie auch dieses Jahr kaum erholen werden. Dies zeigen nicht nur die Produktionsdaten, sondern auch die Industrieumsätze, die sich nach Absatzrichtung zwischen Inland und Ausland aufteilen lassen. Die Daten für die folgende Grafik sind aus verschiedenen Statistiken zusammengetragen, und...

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Deutschland steht diesen Sommer vor einem zyklischen Aufschwung

Deutschland verliert noch immer Marktanteile im Export, doch die Unternehmen senken ihre Preise nicht. Trotzdem stützt die Auslandsnachfrage den Weg in eine Erholung. In Kürze: Die globalen Warenexporte zeigen seit Jahresbeginn einen deutlichen Aufwärtstrend mit zuletzt 2,6% Dreimonatsrate im Mai. Deutsche Exporteure verzichten trotz Euroaufwertung bewusst auf Preissenkungen ihrer Produkte. Die Bundesbank macht angebotsseitige Schwächen für sinkende Marktanteile im Export verantwortlich. Gemäss Goldman Sachs dürfte die deutsche Industrieproduktion zyklische Probleme überwinden und künftig um 3% wachsen. Es begann lange vor der Bundestagswahl. Was viele nicht mehr für möglich gehalten hatten, trat plötzlich ein: Seit dem Jahreswechsel verbessert sich die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Unternehmen stetig. Im Juli berichtete das Münchner Ifo-Institut von einer erneuten Stimmungsaufhellung, auch wenn diese etwas schwächer ausfiel als in den Vormonaten. Offenbar zeichnet sich endlich ein Ende der dreieinhalbjährigen Schwächephase ab. Nach neuesten Zahlen des Statistikamtes gab es vom Ende 2022 bis Mitte 2024 kein Wachstum des Bruttoinlandprodukts. Was sich nun...

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Meine Stimme aus Zürich: Die robuste Bindung Amerikas an Europa hält noch viel mehr aus

Die USA haben sich klar zur transatlantischen Sicherheitsarchitektur bekannt – aus purem Eigeninteresse. Europa sollte gegenüber Washington wieder stärker auf eigene Werte und Interessen pochen. Für einige Beobachter war der Gipfel der Nato-Länder diese Woche eine einzige Geste der Unterwerfung Europas vor dem König von Washington D.C. Und das nach all dem anfänglichen Aufbäumen, das das Debakel mit dem ukrainischen Präsidenten Ende Februar ausgelöst hatte. Die Demütigung des Wolodimir Selenski und seines gepeinigten Volkes durch Donald Trump im Weissen Haus hat jedoch nur vordergründig alles verändert. Die Amerikaner drohten damals, nicht nur die Ukraine, sondern auch alle ihre Verbündeten im Stich zu lassen. Seither verstärkt die EU alles, um die gemeinsame Verteidigung auf ein neues Niveau zu heben und die Rüstungsausgaben besser und effizienter zu koordinieren. Russlands Angriffskrieg sei eine existenzielle Herausforderung für die Europäische Union, erklärten die EU-Staats- und Regierungschefs eine Woche später im März, was sie jetzt auf ihrem Juni-Gipfel...

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Deutschland pfeift auf die Psychologie und wächst einfach

Die Nachfrage aus dem In- und Ausland gibt einen wichtigen Impuls. Die Hoffnung wächst, dass Deutschland mit einem Aufschwung die Stagnation beendet und die US-Zölle gut wegsteckt. In Kürze: Die deutsche Wirtschaft wächst im ersten Quartal 0,4%. Private Konsumausgaben steigen trotz politischer Unsicherheit deutlich. Exporteure profitieren von starker US-Nachfrage. Unternehmensgewinne könnten bald wieder wachsen. Ausgerechnet angesichts des drohenden Zollschocks aus den USA macht sich Deutschland daran, die dreijährige Stagnation der Wirtschaft zu beenden. Wie es bislang aussieht, hat die deutsche Volkswirtschaft den entscheidenden Konjunkturschub für die Wende erhalten. Und zwar den Nachfrageimpuls, den die gescheiterte Ampelregierung seit Anfang 2023 verweigert hatte. Selbst nach einem Anstieg der Arbeitslosenquote von 5 auf 6% übertrafen sich die damaligen Koalitionspartner noch im Herbst darin, mit welcher Art von Angebotspolitik sie den Umschwung erreichen wollten. Der liberale Ansatz (vor allem Steuersenkungen und Bürokratieabbau) stand dem progressiven Ansatz (vor allem Investitionsprogramme) gegenüber. Letztlich blockierten sich die Koalitionspartner jedoch nur selbst. Zur Stabilisierung der Nachfrage...

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Leise Hoffnung auf ein kleines Wirtschaftswunder in Deutschland

Etwas unter dem Radar mehren sich die Signale für einen Aufschwung. Ein Rückschlagrisiko kommt aus den USA. In Kürze: Deutschlands Wirtschaft zeigt Anzeichen einer Erholung vor der Bundestagswahl. Oppositionsparteien schlagen wirtschaftspolitische Standardrezepte vor. Unternehmen sind kurz davor, ihre Lage besser als vor zwölf Monaten zu bewerten. Bessere Exporterwartungen und Investitionen könnten den Aufschwung stützen. Die Stimmung unter Deutschlands Managern hat zu Beginn des Jahres zwar nicht ihren Tiefpunkt erreicht, doch von grosser Aufbruchstimmung ist in den Tagen und Wochen vor der Bundestagswahl am 23. Februar nicht viel zu spüren. Ein Blick auf wichtige Umfragen und den Auftragseingang verrät jedoch, dass sich die deutsche Wirtschaft tatsächlich erholen könnte. Trotz der viel beschworenen Strukturprobleme stehen die Chancen dafür sogar ziemlich gut. Natürlich bleibt die Gefahr eines Rückschlags, wie es schon oft in den vergangenen Monaten passiert ist. Seit Beginn der Stagnation vor drei Jahren, als Russland die Ukraine überfiel, gab es immer wieder Momente, in denen Konjunkturbeobachter zu optimistisch...

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Anatomie der deutschen Stagnation – Teil 2: «Made in Germany» hat ein Preisproblem

Die schwache Nachfrage belastet Investitionen und Jobs. Wichtigster Grund sind die hohen Preise der Unternehmen im In- und Ausland. In Kürze: Strukturreformen benötigen noch wichtige Weichenstellungen der Politik. Negative Rückkopplungsschleifen auf dem Arbeitsmarkt seit Russlands Totalinvasion. Unternehmen erhöhen die Konsumentenpreise im Inland stärker, als die Löhne steigen. Hohe Energiekosten verhindern Preissenkungen in den Exportmärkten. Der erste Teil dieser Blogserie zur Stagnation Deutschlands beleuchtet die gängigsten Strukturprobleme. Diese lassen sich selten von den konjunkturellen Ursachen einer Wirtschaftskrise trennen. Viele Unternehmen klagen tatsächlich über eine angeblich zu grosse Rolle des Staats in der Wirtschaft, die Steuer- und Abgabenlast, den Bürokratieaufwand oder auch die Arbeitskosten in Zeiten schrumpfender Betriebsgewinne. Allerdings fehlen in dieser Analyse die konjunkturellen Ursachen der Stagnation sowie die Folgen der Schocks der Jahre 2021 und 2022. Beides ist nicht zu unterschätzen. Natürlich wird jede Regierung in Berlin darauf hoffen, dass Strukturreformen die Wachstumsaussichten auf mittlere Sicht verbessern. Beim Bürokratieabbau und in der Digitalisierung der Verwaltung sollte jedoch...

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Anatomie der deutschen Stagnation – Teil 1: strukturelles Schattenboxen

Auch wenn Deutschlands Unternehmen zu Recht über strukturelle Probleme klagen, können sie nicht die Stagnation seit 2022 erklären.Zwei Blogbeiträge zum Jahresanfang sollen beleuchten, wie sehr strukturelle und konjunkturelle Ursachen die Wirtschaftsschwäche Deutschlands erklären können. Im ersten Teil geht es um die strukturellen Probleme im Inland: angefangen bei den staatlichen Ausgaben und Steuern, der Bürokratie bis hin zu den Arbeits- und Materialkosten der Unternehmen. Der China-Schock des Preisdumpings, der Deutschlands Exporteuren derzeit auf den Weltmärkten zu schaffen macht, kommt im zweiten Teil vor, wenn es um die Nachfrage geht. Zu den Ursachen der dreijährigen Stagnation in Deutschland gehen die Meinungen auseinander. Der breite Konsens der Ökonomen besagt, dass die «deutsche Volkswirtschaft sowohl von konjunkturellen als auch von strukturellen Problemen ausgebremst wird». Dabei kommt der Anpassungsdruck sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland. Konjunkturell heisst, dass zum Beispiel ein langer Zyklus von mehreren Jahren mit einer «normalen» Rezession, also einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung,...

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Negative Konjunkturimpulse sind ein Warnsignal für alle

Die ausgemachte Wachstumsschwäche im Währungsraum spricht gegen die Haushaltssanierung der Regierungen. Die EZB ist mit der Zinspolitik gefragt. Die Währungshüter in Europa und den USA verschieben derzeit den kurzfristigen Fokus ihrer Geldpolitik auf das Wirtschaftswachstum. Sie betonen zwar, dass die Risiken für einen anhaltenden Inflationsrückgang noch nicht ausgeräumt sind. Seit dem Sommer ist es aber nicht mehr zu überhören: In Reden und Interviews sprechen die Notenbanker verstärkt über ihre Konjunktursorgen. Diese werden bestätigt durch eine Analyseart, die in den Wirtschaftsblogs von «Finanz und Wirtschaft» schon länger angewandt wird: Dabei geht es um die wichtigsten Impulse, mit denen sich die Konjunkturzyklen beschreiben und erklären lassen. Damit lassen sich auch vorsichtige Hinweise darauf finden, ob zum Beispiel die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) oder der US-Notenbank Federal Reserve dafür verantwortlich sind, dass sich die Wirtschaft abschwächt. Dabei sind in der US-Wirtschaft tatsächlich bislang erste Warnsignale vor allem am Arbeitsmarkt zu erkennen. Die Wirtschaftsleistung wird jedoch...

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Streit über die «konjunkturelle Notlage» in Deutschland

Ökonomen wie Lars Feld haben unrecht, wenn sie die Gründe der Stagnation in Deutschland allein in Strukturproblemen ausmachen. Die Regierung muss die Arbeits- und die Konsumnachfrage des Landes vorübergehend anschieben. So etwas passiert nicht oft. Da fordert «Finanz und Wirtschaft», dass sich der grosse Nachbar im Norden doch endlich entschliessen sollte, eine konjunkturelle Notlage auszurufen. Dies würde es der Berliner Regierung erlauben, nach fast drei Jahren Stagnation von den strengen Vorgaben der Schuldenbremse des Bundes abzuweichen. So könnte die regierende Koalition versuchen, einen Wachstumsimpuls auszulösen, ohne dass sie an anderer Stelle im Budget kürzen müsste – was alles konterkarieren würde. Nur wenige Tage nach der FuW-Forderung doppelt ein «Wirtschaftsweiser» nach. So heissen in Deutschland die Mitglieder des Sachverständigenrats für Wirtschaft der Bundesregierung, also eines ökonomischen Beratergremiums. «Wenn sich die Indikatoren in den nächsten Monaten nicht gravierend verbessern, ist ein erneutes Ausrufen der Notlage bei der Schuldenbremse angebracht», sagt Ökonom Achim Truger in...

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