Deutsche Bank Tag

Deutschland sollte eine lange Lähmung vermeiden

Es gibt Beobachter der deutschen Konjunktur, bei denen steigert sich der Optimismus fast schon in Überschwang. Zumindest im Vergleich zum mickrigen Ausgangsniveau, von dem sich das Land jetzt aufmachen soll, um endlich den ersehnten Aufschwung zu beginnen. Die jüngste Rückkehr zum Wachstum im ersten Quartal sowie die Umfragen unter den Unternehmen lassen einige erwarten, dass es jetzt endlich für länger aufwärtsgeht. Ein schönes Beispiel für den Überschwang liefern die Ökonomen der Deutschen Bank. Sie haben Anfang Mai ihre Prognosen für dieses Jahr erheblich angehoben. Nach einem bereits gemeldeten (vorläufigen) Plus von 0,2% im ersten sollen es im zweiten Quartal bereits 0,3% werden – eine Verdreifachung der Wachstumsprognose vom Herbst. Im zweiten Halbjahr sollten sich die erwarteten Quartalsraten des Bruttoinlandprodukts dann jeweils noch von 0,2 auf 0,4% verdoppeln. Das wären auf das Jahr hoch gerechnet also 1,6% Wachstum (2023 gab es ein Minus von 0,1%, kalender- und saisonbereinigt). Das ist schon ein gewaltiges...

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Keine Panik: Die Türkei muss Liquiditätsschock fürchten!

Der Ausverkauf bei Wertpapieren aus den Schwellenländern scheint sich heute etwas beruhigt zu haben. Grund für die starke Verkaufswelle seit Mitte Mai: Anleger spekulieren darauf, dass die US-Notenbank Federal Reserve im späteren Jahresverlauf ihre Anleihekäufe zurückfahren könnte. Die Folge ist eine Umschichtung aus den Schwellenländern zurück zum Beispiel in US-Staatsanleihen. Auch wenn der Kapitalabfluss vorerst etwas abebbt. Eine gute Gelegenheit darüber nachzudenken, wer von den aufstrebenden Volkswirschaften am anfälligsten gegenüber höheren Zinsen in den Industrieländern sein dürfte? Et voilà: Es ist die Türkei. Das ist das Ergebnis einer interessanten Studie von Markus Jaeger, Volkswirt bei Deutsche Bank Research. Er schreibt: "Die zehn wichtigsten Emerging Markets scheinen gut vorbereitet, einer signifikanten Verschärfung der externen Finanzierungsbedingungen zu begegnen. Die Türkei ist das Schwellenland, das am anfälligsten für eine Verschärfung der Finanzierungsbedingungen ist. Dies ist auf die hohe kurzfristige Auslandsverschuldung und das hohe Leistungsbilanzdefizit zurückzuführen." Und was würde ein Liquiditätsschock, also ein plötzlicher Stopp ausländicher Kapitalzuflüsse,...

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