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Warum Amerika dringend das neue iPhone braucht? Weil die Gewinne einbrechen

Seit voriger Woche wissen wir, dass neben dem Bau (wenig überraschend nach dem milden Winter) auch der Außenhandel das Frühjahrswachstum in Deutschland gebremst hat: „Die Exporte stiegen im Vorquartalsvergleich weniger stark als die Importe, sodass sich der Außenbeitrag (Exporte minus Importe) negativ auf die deutsche Wirtschaftsentwicklung auswirkte“, schreiben die Fachleute von Destatis. Und jetzt, im Sommer, wird es nicht besser geworden sein - daran gibt es keinen Zweifel. Denn bekannt ist, dass die Neubestellung in der deutschen Industrie aus dem Euro-Raum und von außerhalb gerade bei Investitionsgütern im Frühjahr regelrecht eingebrochen sind - was sich kaum mit dem Wetter oder Kriegen auf Welt erklären lässt. Und dann sinken seit Anfang Juli auch noch die Ölpreise – neben einem höheren Angebot ist vielleicht dann doch eher eine globale Konjunkturabkühlung unterwegs? Im vorherigen Beitrag habe ich grob verglichen wie es zuletzt mit der Nachfrage nach deutschen Waren aus Russland und den USA ausgesehen haben...

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Die Rezession beginnt in Amerika, nicht in Moskau („Georisiken“ sind die neuen „Gewinnmitnahmen“)

Warum kommt denn nur keiner darauf? Die deutsche Industrie hat in den vergangenen Jahren extrem vom Aufschwung in den USA profitiert, auch wenn der mickrig war. In Europa lag dagegen alles darnieder. Und nun brechen die Neuaufträge in der deutschen Industrie weg und vielen Analysten und Institutsökonomen fallen nur geopolitische Risiken ein, die dahinter stecken könnten. Jeder, der schon einmal einen Börsenbericht in der Zeitung gelesen oder geschrieben hat, kennt diese Floskel. Da wird ein Händler oder Analyst angerufen, der das Marktgeschehen kommentieren soll. Und wenn der ratlos ist und ihm nichts mehr einfällt, warum gerade an jenem bestimmten Tag die Kurse fallen, heißt es oft lapidar: Das waren Gewinnmitnahmen - irgendwas muss man ja sagen oder schreiben, selbst wenn einem nichts einfällt. Wer sich in letzter Zeit Konjunkturberichte oder Kommentare zum Aktienmarktgeschehen durchliest, wird dagegen häufig auf die Floskel stoßen, geopolitische Risiken hätten die Unternehmen oder die Anleger an den Börsen...

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Die absolute und globale Profitschranke des Kapitalismus

Es ist ein weitverbreiteter und beliebter Vorwurf an Politiker und Ökonomen: Der neoliberale Zeitgeist, der sich seit Beginn der 70er Jahre in der westlichen Welt ausgebreitet hat, sei dafür verantwortlich, dass die Vermögenden immer reicher werden und Einkommen der Beschäftigten kaum noch wachsen oder sinken. Deregulierung, Privatisierungen sowie Liberalisierung und Globalisierung der Finanzbranche, eine starke Fokussierung auf die Wettbewerbsfähigkeit der Lohnkosten – alles laufe nur in die eine Richtung, diesen Trend zu verstärken. Gerade linke (oder keynesianische) Ökonomen - und neuerdings auch die Bundesbank - glauben daran, dass bei Ausschöpfung des Verteilungsspielraums, viele Probleme in der Marktwirtschaft oder speziell im Euro-Raum gelöst werden könnten. Man will zurück zum guten alten „Klassenkompromiss“, der vorsah, dass die Einkommen der Beschäftigten und der Kapitalbesitzer gleich stark wachsen. Dafür gibt es die einfache Formel: Löhne und Gehälter in einer Volkswirtschaft sollten im Trend jedes Jahr mit der Inflationsrate (oder der Zielinflationsrate) plus Produktivitätswachstum steigen. So...

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Anatomie einer angekündigten Katastrophe (Teil 3): Amerika ist reif für die nächste Rezession (Anleiherätsel 2.0)

Voriges Wochenende versuchte der Chefökonom einer amerikanischen Großbank, eine Nuss zu knacken. In seinem Wochenausblick fragte er sich, warum die Verzinsung von Staatsanleihen aus den USA und Deutschland seit Anfang des Jahres so stark gesunken sei. Erst wenige Tage zuvor hatte sich die deutsche Bundesregierung ein paar Milliarden für rekordniedrige 1,2 Prozent für zehn Jahre von Investoren geliehen. Schnell wurden Erinnerungen wach an das Jahr 2005. Auch damals suchte US-Notenbankchef Alan Greenspan nach einer Erklärung: Die Anleihenverzinsung wollte einfach nicht steigen, obwohl die US-Notenbanker längst den Leitzins mehrmals erhöht hatten. Doch nichts passierte bei den langfristigen Zinsen am Markt, also den Anleihenrenditen. Auch heute noch versuchen Ökonomen das damalige „Bond Yield Conundrum“ („Anleihe-Rendite-Rätsel“) aufzuklären. Und heute also das „Bond Conundrum 2.0“? Geopolitische Risiken konnten dem Chefökonomen immer nur kurzfristig die Marktentwicklung erklären, auch aus den Inflationserwartungen ließe sich nichts ablesen, was die niedrigen Zinsen erkläre. Am Ende blieb dem Mann nur noch...

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Anatomie einer angekündigten Katastrophe (Teil 2): Die nächste Krise kommt immer!

Im vorigen Teil dieser kleinen Serie haben wir gesehen, was in Euroland derzeit einzig und alleine wächst. Es ist unsere Kreditvergabe an das Ausland. Fremde Volkswirtschaften finanzieren damit einen Teil ihrer Investitionen und des Konsums – vor allem die Amerikaner könnten sich dafür bedanken, weil es dort auch mit deutscher Hilfe jetzt mühsam aber immerhin noch aufwärtsgeht. Bei uns im Euroland aber wird immer weniger unseres Einkommens ausgegeben für neue Arbeitsplätze, Maschinen, Gebäude und Geräte. Selbst abgenutztes Kapital wird mittlerweile weniger ersetzt – im Vergleich zum Einkommen vernichten wir damit Kapitalstock. (Man beachte bitte das Update zur Grafik im vorigen Beitrag, wo die Abschreibung zunächst falsch eingezeichnet waren). Damit könnten wir natürlich gerade die Grundlage legen für einen gewaltigen Investitionsboom in Europa - aber der kommt erst nach der absehbaren Katastrophe. Was dann zu vergleichen wäre mit dem Wiederaufbau nach einem Krieg. Zunächst gilt es aber, diese Katastrophe zu verhindern. Und...

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Meine Stimme aus Wien: Das Imperium schlägt zurück

Ein Leitartikel aus dem Wirtschaftsblatt vom 18. Juli 2014 Wer gehofft hatte, nach der Präsidentenwahl würde in der Ukraine endlich Ruhe einkehren, wurde enttäuscht. Jeden Tag sterben noch immer Menschen in den Kämpfen – tragisch ist jeder Tote, egal, welche Sprache er gesprochen hat. Und für Geschäftsleute aus Österreich wird es immer schwieriger zu erkennen, wie die Großmächte im Hintergrund die Fäden ziehen. Dies gilt auch für Journalisten, die sich aus nah und fern ein Bild machen wollen. Aus Sicht der neutralen Österreicher sind alle gut beraten, weiterhin auf eine Verhandlungslösung zu drängen – nicht nur wegen der Interessen der Austro-Wirtschaft in Russland. Eine verstärkte Isolation und härtere Sanktionen führen am Ziel einer friedlichen Zukunft für die Region vorbei. Doch die Falken behaupten, dass Moskau erst bestraft werden müsse, damit es auch einknickt. Am Gerede der Scharfmacher mutet vieles falsch an. Nicht nur, dass Sanktionen, die gerade von den USA (under EU)...

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Anatomie einer angekündigten Katastrophe (Teil 1): Alles läuft in die falsche Richtung

Die Minierholung in Europa steht auf der Kippe. Für Heiner Flassbeck ist klar, die jüngsten Konjunkturdaten sind, „ohne jede Übertreibung, eine Katastrophe“. Liest man dagegen die neuesten Reports der Bankvolkswirte, herrscht ein anderer Tenor vor. Ja, es schwächt sich gerade ab, heißt es da (auch wenn man alle Sondereinflüsse beachtet, die nur vorübergehend die Industrie nach unten ziehen). Schon bald soll es aber weitergehen mit dem angeblichen Aufschwung. So sagen sie: Die USA, China und die EZB werden Europa schon wieder etwas nach oben pushen. Vielleicht wollen die Ökonomen bei ihren Kunden nur keine Panik schüren, wenn doch irgendwo Hoffnung besteht, dass die Euro-Wirtschaft noch den Dreh finden kann und weiter so dahin dümpeln darf wie bisher. Wie wir aber gleich sehen werden, sind die Hoffnungen doch sehr vage und könnten, wenn sie sich erfüllen sollten, früher oder später ebenfalls in eine Katastrophe münden. Schier unbegreiflich bleibt nur, warum den Kollegen...

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Die Einschläge kommen näher: Alarmsignale für die Konjunktur – Update („Es ist eine Katastrophe“)

Dieser Beitrag basiert auf einem Leitartikel im WirtschaftsBlatt vom 8. Juli 2014. Und wieder einmal erleben wir das wundersame Phänomen, dass die deutsche Wirtschaftspresse schlechte Konjunkturmeldungen am liebsten ganz weit hinten versteckt. Am besten so, dass sie bloß keinem Leser auffallen. Gerade in dieser Woche war dies sehr schön in der FAZ zu beobachten. (Vielleicht erinnert sich noch jemand an die lachsrosa Ausnahme namens FTD…) Wahrscheinlich fürchten sie in den Redaktionsstuben, dass die Unternehmenslenker sich mehr von der Stimmung in den Gazetten als von der eigenen Auftragslage anstecken lassen - so genau weiß man das ja nicht. Die neuesten Konjunkturmeldungen aus Deutschland sind jedenfalls ein schlechtes Omen für die europäische Wirtschaft. Die deutschen Industriebetriebe bekommen immer weniger Bestellungen herein. Seit März schrumpft die Produktion - insgesamt bereits um zwei Prozent. Pessimistische Volkswirte rechnen damit, dass im Frühjahrsquartal die Wirtschaftsleistung gerade noch so stagniert sei. Sollten sich die Konjunkturdaten im Juni nicht gebessert...

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Der perfekte Plan, wie der Bund alle Sparer befriedigen sollte

Foto: Flickr/ manoftaste.de / (CC BY 2.0) Achtung liebe Sparer, der Bund will nächstes Jahr tatsächlich keine Schulden mehr machen. Und das sollte Euch echt nicht freuen. Denn wer keine neuen Schulden macht, der zahlt auch weniger Zinsen. Und wer weniger Zinsen zahlt, lässt die Versicherungen und Banken aushungern, die Euer hart Erspartes einsammeln und die doch so gerne dem deutschen Staat Geld pumpen würden. Dabei könnte unsere Regierung nächstes Jahr einfach mal so, sagen wir, 42 Milliarden Euro neue Schulden machen - ohne dass es weh tun würde. Angenommen der Bund bekommt von Versicherungen und Banken Kredit, den er erst nach zehn Jahren zurückzahlen muss. Jedes Jahr würde der Staat den Versicherungen und Banken Zinsen zahlen, die sie natürlich gerne mit Euch teilen oder so ähnlich. Könnte Berlin sich diese 42 Milliarden Euro heute in einer Summe leihen, würden unsere künftigen Regierungen dafür zum Beispiel nur rund 1,3 Prozent Zinsen zahlen -...

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Washington und Berlin dealen mit Moskau – vielleicht!

Die Lage im Osten der Ukraine bleibt auch nach der Wahl Poroschenkos unübersichtlich. Berichte über Tschetschenen machten vergangene Woche die Runde. Es blieb allerdings unklar, ob sie nun wirklich auf Befehl Ramsan Kadyrows dort waren. Der meinte jedenfalls, er wüsste nur von 14 Männern, die sich freiwillig in die Ukraine begeben hätten. Was man jetzt glauben kann, oder auch nicht. Somit bleibt auch unklar, wie viele frische Kämpfer von russischer Seite der Grenze in den Osten geströmt sind: im Auftrag des Kreml, von russischen Nationalisten oder von Janukwitschs Familie finanziert. Gleichwohl könnte die Führung in Kiew tatsächlich versuchen, bis Mitte Juni ihre „Anti-Terror-Operation“ entscheidend voran zu treiben, wie es Oleg Zarjow behauptet. (Hier das Original auf Facebook und auch die staatliche russische Nachrichtenagentur "Ria Nowosti" beruft sich einmal mehr auf Quellen in Kiew.) Dann könnte der neue Präsident kommen und seine Hände in Unschuld waschen, so die Interpretation Zarjows. Der Abgeordnete, ein...

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