Streit ums OMT-Programm – Wollen wir wirklich Chinas Staatskapitalismus kopieren? (Teil II – Was kritisieren denn eigentlich die Deutschen?)
Im ersten Teil dieser Serie über die DIW-Konferenz wurde bereits deutlich, wie Anleihekäufe praktisch zum normalen Geschäft von Notenbanken gehören. Nun muss die EZB natürlich nicht all das tun, was bei allen anderen Notenbanken der Welt zum täglichen Geschäft gehört – das ist klar. Dies allein wäre ein sehr schwaches Pro-Argument für das OMT-Programm. Wie wir aber noch sehen werden, ist es im Großen und Ganzen und wie von Bini Smaghi skizziert genau das richtige Programm, um die Euro-Zone in ihrem halbgaren Zustand zusammen zu halten. Doch zunächst bleibt noch die Frage, was sie eigentlich kritisieren - die oftmals eher konservativen Ökonomen in Deutschland, die Bundesbank und Herr Issing? Den Deutschen missfällt, dass der mögliche Anleiheaufkauf durch die EZB selektiv erfolge. Weil nur Anleihen aus Krisenländern gekauft werden, komme es zu unerwünschten Verteilungseffekten. Die Bundsbank hätte früher nie Anleihen von krisenhaften Bundesländern gekauft, sagt zum Beispiel Stefan Homburg. Stattdessen werde bei der...
Read More