Deutscher Aktienmarkt schwebt fast 50% über der Realwirtschaft
Es ist eine wichtige Beobachtung, die wir immer wieder in Konjunkturzyklen machen können: Wenn wir einen Aufschwung erleben, die Unternehmen also neue Jobs schaffen, wächst meistens die operative Gewinnsumme schneller als die Lohnsumme – bevor der Wohlfahrtsstaat also umverteilend eingreift. Das Schöne an solchen ökonomischen Erfahrungen ist, dass wir dafür keine aufwendigen statistischen Methoden brauchen, wie die Volkswirte sie so gerne benutzen. Es lässt sich in der Regel immer wieder zuverlässig beobachten: Die Schwankungen der Gewinne sind der eigentliche Grund für die Schwankung des Gesamteinkommens, für Aufschwung und Abschwung. Unternehmen passen zwar in der Rezession ihre Lohnsumme an – meist wächst sie dabei deutlich langsamer –, wenn sie Beschäftigte entlassen. Doch geht es mit der Lohnsumme über die Jahre betrachtet deutlich weniger auf und ab als mit der Gewinnsumme. Das Anstrengende für Ökonomen, die aus solchen Beobachtungen eine Konjunkturtheorie basteln sollen: Wenn sie uns erklären wollen, ob diese Beobachtungen systematisch entstehen oder...
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